Umzüge sind aufregend, denn sie sind meist der Beginn eines neuen Kapitels im Leben. Aber bei all der Vorfreude auf das neue Zuhause solltest du immer auch die Kosten für den Umzug im Auge behalten. Wir zeigen dir, mit welchen Ausgaben du rechnen musst und welche Faktoren bei den Gesamtkosten entscheidend sind. So kannst du schnell das Budget für den eigenen Umzug bestimmen.
Größe des Umzugs | Je größer die Wohnung und je mehr Gegenstände transportiert werden müssen, desto teurer wird der Wohnungswechsel. Ob privat organisiert oder mit einem Umzugsunternehmen, ein hoher Umfang sorgt immer auch für höhere Kosten. |
Umzugsstrecke | Je weiter entfernt der neue Wohnort ist, desto höher fallen die Transportkosten aus. So ist eine Umsiedlung innerhalb einer Stadt immer günstiger – das beginnt schon bei den Fahrtkosten, die vorab für Wohnungsbesichtigungen anfallen. |
Art des Umzugs | Ein privat organisierter Umzug mit freiwilligen Helfern ist grundsätzlich günstiger als die Variante mit professionellem Umzugsunternehmen. |
Lebenshaltungskosten | Das Kostenniveau der Stadt bestimmt die Kosten des Umzugs mit. Bei hohen Mieten oder allgemeinen Preisen werden auch die Umzugskosten steigen. |
Neuanschaffungen | Benötigst du eine neue Einrichtung, beispielweise eine Einbauküche für die neue Wohnung, kann hier eine hohe Summe zusammenkommen. |
Mietpreis | Der neue Mietpreis ist ausschlaggebend für die weiteren laufenden Kosten sowie für die Kaution. Diese ist oftmals mit der ersten Monatsmiete fällig, kann aber auch in drei Raten gezahlt werden. |
Doppelzahlungen der Miete | Konntest du den alten Mietvertrag nicht pünktlich zum Einzug in die neue Wohnung kündigen, musst du eine doppelte Mietzahlung einplanen. |
Renovierungsarbeiten | Sowohl in der neuen als auch in der alten Wohnung können Renovierungsarbeiten für Streichen, Tapezieren oder neue Bodenbeläge anfallen. |
Diese Kosten entstehen vor dem Umzug
- Renovierungskosten
Diese Kosten sind abhängig vom Aufwand. Muss nur gestrichen werden, kostet das nur ca. 40 Cent pro Quadratmeter. Größere Renovierungsarbeiten kosten mehr Geld. Renovierungsarbeiten können sowohl in der neuen als auch in der alten Wohnung anfallen. Bei der neuen Wohnung kannst du eventuell mit dem Vermieter einen Mietnachlass aushandeln.
- Provision
Die Provision ist abhängig vom Mietpreis, beträgt aber nie mehr als zwei Nettokaltmieten. Wenn du eine Wohnung kaufst, rechne mit zwei bis fünf Prozent der Kaufsumme.
- Umzugskartons
Für Umzugskartons bezahlst du in der Regel 30 Euro pro Zimmer.
- Reservierung eines Halteverbots
Das kannst du bei der zuständigen Verkehrsbehörde beantragen. Die Kosten variieren von Stadt zu Stadt. In Wien fallen dafür etwa 52 Euro an, andere Städte verlangen aber auch gerne mehr. Dabei spielen die Größe der gewünschten Halteverbotszone und die Dauer eine Rolle.
Diese Kosten entstehen während des Umzugs
- Kosten der Umzugsfirma
Umzugsfirmen berechnen ihre Preise in der Regel nach Quadratmetern gestaffelt. Umzüge im gleichen Ort beginnen bei 500 Euro. Für einen Langstreckenumzug musst du tiefer in die Tasche greifen, diese beginnen bei 1.200 Euro.
- Umzugswagen
Die Preise variieren je nach Anbieter, liegen aber zwischen 50 und 150 Euro pro Tag. Auch die Kosten für Tank und Versicherung werden berechnet. Du musst mit einer Kaution rechnen.
- Verpflegung der Umzugshelfer
Für Verpflegung kannst du mit Kosten von etwa 6 Euro pro Person rechnen.
Diese Kosten entstehen nach dem Umzug
- Kfz ummelden
Liegt deine neue Adresse in dem Zuständigkeitsbereich einer anderen Behörde, musst du dein Fahrzeug neu anmelden. Insgesamt fallen dafür 170 Euro an. Wenn du auch ein neues Kennzeichen benötigst, kostet das für einen PKW 21 Euro.
- Anmeldung beim Gemeindeamt
Für eine Anmeldung beim Gemeindeamt fallen keine Gebühren an. Wenn du die gesetzliche Meldepflicht nicht erfüllst, wird das mit einer Geldstrafe von bis zu 726 Euro geahndet. Die Frist hierfür beträgt drei Tage nach dem Bezug der neuen Wohnung.
- Ummelden von Telefon und Energieversorgern
Für einen Wechsel fällt bei manchen Anbietern eine Gebühr an. Je nach Anbieter kostet es zwischen 20 und 70 Euro.
- Nachsendeauftrag
Für einen Zeitraum von drei Monaten kostet ein Nachsendeauftrag 16,90 Euro (im Inland), jeder weitere angefangene Kalendermonat kostet weitere 16,90 Euro. Pakete nachzusenden, kostet für drei Monate 9 Euro, jeder weitere angefangene Monat weitere 9 Euro.
- Anschaffung neuer Einrichtung
Kosten für neue Möbel lassen sich nicht pauschal berechnen. Diese Kosten sind abhängig von Umfang und Finanzierung.
Spartipps: So lassen sich die Kosten beim Umzug senken
Es gibt einige hilfreiche Tipps, mit denen du beim Umzug hier und da ein paar Euro sparen können.
Wenn du mit Umzugsfirma umziehst
Zu den ausschlaggebendsten Entscheidungen gehört, ob du mit einem Umzugsunternehmen oder privat umziehen willst. Viele scheuen sich vor der Beauftragung einer professionellen Umzugsfirma, da diese nicht selten mit hohen Kosten in Verbindung steht. Doch das ist lediglich eine Frage der Vorbereitung.
Stelle daher unbedingt einen Kostenplan auf. Dort führst du die Kosten für den Transporter, das Verpackungsmaterial, die Renovierung, aber auch beispielsweise die Kosten für das Halteverbot auf. Nachdem du den Kostenplan erstellt hast, kannst du entscheiden, welche Leistungen du bei der Umzugsfirma in Auftrag geben willst. Die Firmen verleihen oft Materialien wie Kartons, Klebeband und Verpackungsmaterial. Dort sparst du also Kosten.
Denke unbedingt daran, Preise und Angebote zu vergleichen. Dafür forderst du am besten einen Kostenvoranschlag bei den verschiedenen Umzugsfirmen an. Diese kannst du dann auf das beste Preis-Leistungs-Verhältnis prüfen. Wähle eine Firma die günstig, aber auf jeden Fall seriös ist.
Für die günstigste Variante innerhalb eines Umkreises von 50 Kilometern und bei etwa 30 Quadratmetern Wohnfläche fallen rund 500 Euro an. Ein Langstreckenumzug kann bei einem Einfamilienhaus rund dreimal so teuer sein.
Wenn du privat umziehst
Ziehst du nur von einer kleinen Einzimmerwohnung in eine größere um? Dann ist die Wahrscheinlichkeit, dass du noch nicht viele Möbel oder andere Besitztümer hast, recht hoch. In diesem Fall reicht es aus, wenn du dir von Freunden oder Familie beim Umzug helfen lässt, und auf ein Umzugsunternehmen verzichtest. In diesem Fall trägst du vor allem die Kosten für Packmaterial und Umzugskartons, für den Umzugswagen und die Spritkosten sowie Verpflegung der helfenden Personen.
Achte beim Umzugswagen darauf, wie groß der Wagen wirklich sein muss. Größere Fahrzeuge sind nicht nur teurer, sie verbrauchen auch mehr Sprit. Auch hierbei vergleiche am besten die Preise verschiedener Anbieter.
Versuche, Kartons und Verpackungsmaterial zu leihen, oder stöber dich durch Kleinanzeigen. Dort werden gebrauchte Kartons oft günstiger angeboten oder sogar verschenkt.
Allgemeine Tipps
- Bananenkisten: Mit Bananenkartons aus dem Supermarkt kannst du einige Umzugskartons ersetzen.
- In der Woche umziehen: Umzüge am Wochenende kosten bei Firmen mehr. Auch das Angebot der Umzugstransporter ist am Wochenende geringer.
- Selbst packen: Packe die Umzugskartons nach Möglichkeit selbst. Das spart die Kosten für die Packer. Sei dabei vorsichtig, dass die Kartons nicht zu schwer werden. Wenn die Umzugskartons kaputtgehen und neu gepackt werden müssen, verlängert sich die Arbeitszeit der Umzugsfirma. Dadurch steigen die Kosten wieder.
- Arbeitgeber fragen: Wenn dein Umzug berufsbedingt ist, sind viele Arbeitgeber bereit, einen Teil der Umzugskosten zu übernehmen. Zumindest kannst du aber Sonderurlaub für den Umzugstag beantragen.
Beispielrechnung: So viel kann der Umzug kosten
Unser Beispiel zeigt dir, wie viel ein Umzug in Eigenregie bei einer Zweizimmerwohnung mit 60 Quadratmetern Wohnfläche und zwei Bewohnern innerhalb eines Ortes kosten kann:
Kosten während des Umzugs | Kostenpunkt | Preis |
Transportmiete für 1 tag | 80 € | |
Halteverbot | 50€ | |
Umzugskartons und Verpackungsmaterial | 150 € | |
Verpflegung für die Helfer | 30 € | |
Kosten nach dem Umzug | Ummelden des Autos | 170 € |
Nachsendeauftrag | 12 € | |
Wohnungseinrichtung | 1.500 € | |
Ummelden von Telefon und Internet | 30 € | |
Insgesamt | 2.022 € |
Tipp: Nach dem Umzug Kosten von der Steuer absetzen
Manche Umzugskosten können von der Steuer abgesetzt werden. Dabei wird zwischen einem privaten und einem beruflich bedingten Umzug unterschieden.
Kosten, die bei einem beruflich bedingten Umzug entstehen, lassen sich oft als Werbungskosten von der Steuer absetzen. Der Umzug muss dafür aufgrund einer zukünftigen oder bisherigen Dienstausübung notwendig sein.
WerbungskostenAlle Ausgaben, die mit einem lohnsteuerpflichtigen Beruf zusammenhängen. |
Wann können die Kosten von der Steuer abgesetzt werden?
- Der Arbeitgeber wechselt seinen Dienstort und du bist gezwungen mit umzuziehen
- Du wechselst den Arbeitgeber und dieser hat seinen Firmensitz nun deutlich weiter entfernt
- Dein vorheriger Arbeitsweg war „unzumutbar“ lang. Das bedeutet: Dein Arbeitsweg (Hin- und Rückfahrt) verkürzt sich durch den Umzug um mehr als eine Stunde.
- Du nimmst zum ersten Mal eine Arbeitsstelle an.
Welche Kosten dürfen abgesetzt werden?
Behalte zunächst alle Rechnungen und Belege, die etwas mit dem Umzug zu tun haben. Beinahe alle Kosten, die mit einem beruflichen Umzug zusammenhängen, kannst du in der Erklärung geltend machen. Diese Kosten kannst du meist absetzen:
- Fahrtkosten
- Umzugsunternehmen
- Handwerker für den Aufbau und Abbau der Möbel
- Maklerkosten
- Mietkosten: Das gilt, wenn du aus einem laufenden Mietvertrag aussteigen musst, und keinen Nachmieter finden kannst. Unter Umständen können auch im alten Mietvertrag vertraglich festgelegte Mehrkosten in der Steuererklärung geltend gemacht werden.
Ein Umzug kann ganz schön teuer werden, doch mit guter Planung und einigen Tipps und Tricks lässt sich etwas Geld sparen. Wenn du deinen Umzug gut organisierst, steht einem entspannten Start im neuen Heim nichts mehr im Wege.
Die häufigsten Fragen rund um die Umzugskosten
1. Wie kann ich bei der Transportermiete sparen?
Grundsätzlich gilt: Je kleiner der Transporter, desto niedriger sind die Kosten pro Tag. Das sollte dich aber nicht dazu verleiten, einen möglichst kleinen Umzugswagen zu mieten. Denn das könnte dazu führen, dass du mehrmals zwischen alter und neuer Wohnung hin- und herfahren musst. Hast du den Transporter stundenweise gemietet und fällt zusätzlich eine Kilometerpauschale an, kann hier eine hohe Summe entstehen. Dann ist es sinnvoller, einen LKW zu mieten, bei dem du lediglich eine Fahrt benötigst. Mache die Wahl des Transporters daher nicht vom günstigsten Mietpreis, sondern vom Umfang deines Umzugs abhängig.
Tipp: Falls du flexibel bist, solltest du den Umzug auf einen Wochentag legen. An Wochenenden sind die Mieten für Transporter oftmals deutlich höher |
2. Wie kann ich beim Umzugsunternehmen sparen?
Die Rechnung ist ganz einfach: Je mehr du selbst übernimmst, desto weniger wird dich der Umzug mit einem Umzugsunternehmen kosten. Packe beispielsweise alle Kartons selbst und baust die Möbel in der alten Wohnung ab und in der neuen wieder auf, spart das Arbeitsstunden und Personal. Auf diese Weise lassen sich die Kosten für das Umzugsunternehmen deutlich senken.
Tipp: Sparen kannst du außerdem, wenn du nicht Ende oder Mitte des Monats umziehen – das sind nämlich die besonders beliebten Umzugstermine und hier bleibt dir daher wenig Verhandlungsspielraum. |
3. Wer haftet für Transportschäden?
Führst du deinen Umzug in Eigenregie durch, informiere dich am besten bei deinem Versicherer ob und bis zu welcher Summe der Umzug in deiner Haushaltsversicherung mitversichert ist.
Anders sieht es dagegen aus, wenn du ein Umzugsunternehmen beauftragt hast. Dann ist dein Umzugsgut bis zu einem Betrag von 620 Euro pro Kubikmeter abgesichert. Übersteigt dein Hab und Gut diesen Wert, was etwa bei hochpreisigen Designermöbeln der Fall sein kann, solltest du eine zusätzliche Transportversicherung abschließen.
4. Woher bekomme ich Verpackungsmaterial und Umzugskartons?
Umzugskartons und Verpackungsmaterial erhältst du in der Regel in jedem gut sortierten Baumarkt. Günstiger und ökologisch sinnvoller ist aber das Leihen von Kartons. Das hat außerdem den Vorteil, dass du nach dem Umzug keinen Lagerplatz für die gebrauchten Kartons benötigst oder diese aufwendig entsorgen musst.
Tipp: Beginne schon einige Wochen vor dem Umzug, Zeitungspapier und Luftpolsterfolie zu sammeln. Beides kannst du verwenden, um Zerbrechliches aus Glas oder Porzellan zu verpacken. |