So kommst du zu deinem Traumhaus
Die Finanzierung ist eine große finanzielle und organisatorische Herausforderung, die ihr vielleicht nur einmal im Leben angeht. Der Prozess kann einige Zeit dauern und es sind viele Faktoren zu beachten. Wir helfen euch Stück für Stück durch den Prozess und versuchen euch bestmöglich dabei zu beraten und zu begleiten.

Das Wichtigste in Kürze

  • Nimm dir ausreichend Zeit, um die Immobilienfinanzierung zu planen und verschiedene Szenarien zu berechnen. 
  • Beachte bei der Einnahmen- und Ausgabenrechnung, dass du das vorhandene Budget nicht komplett ausreizen musst – besser ist es, eine finanzielle Sicherheit einzuplanen. 
  • Je mehr Eigenkapital und Bonität du mitbringst, desto besser sind deine Chancen auf gute Konditionen bei der Immobilienfinanzierung. 
  • Nutze den ImmoScout24 Finanzierungsrechner und lasse dich auch von einem unabhängigen Berater bei der Suche nach der besten Finanzierungsmöglichkeit unterstützen.

Welche Art der Immobilienfinanzierung passt zu mir?

Ein gutes Kreditkonzept für die Hausfinanzierung ist nicht nur perfekt auf die persönlichen Bedürfnisse, sondern auch auf die wirtschaftliche Belastbarkeit abgestimmt. Dank der einzelnen Parameter, die eine Finanzierung bestimmen, lassen sich verschiedene Ziele präzise anvisieren. 

Bevor du eine Finanzierungsart auswählst, solltest du zunächst überlegen, welche Prioritäten du in Bezug auf Sicherheit vs. Risiko hast. Dabei helfen diese Fragen:

  • Möchte ich eine möglichst niedrige monatliche Belastung?
  • Ist mir eine hohe Planungssicherheit wichtig?
  • Sollen die Gesamtkosten möglichst niedrig ausfallen?
  • Empfiehlt sich eine flexible Finanzierung?
  • Was wird als fairer Effektivzinssatz für die Immobilienfinanzierung in Kauf genommen?

Die verschiedenen Ziele können nicht alle gleichzeitig erreicht werden – einige schließen einander sogar aus. Welche Kombination letztlich die richtige ist, erfährst du im Gespräch mit einem Finanzierungsberater oder Vermittler. Er kann die einzelnen Variablen dann auch in konkrete, vergleichbare Angebote einbringen.

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Tipp:

Beschäftige dich ausführlich mit den verschiedenen Darlehensarten, die du hier im Überblick siehst. Mache dich auch mit Begriffen wie Tilgungsrate, Zinsbindung, Sollzins und Anschlussfinanzierung vertraut.

Welche monatliche Belastung kann ich mir leisten?

Eine zentrale Frage bei der Immobilienfinanzierung besteht darin, welche monatliche Rate zur Rückzahlung du dir leisten kannst. Hier ist das Familien-Nettoeinkommen eine wichtige Größe. Eine Einnahmen-Ausgaben-Rechnung hilft dabei, zu entscheiden, wie viel Geld du monatlich aufbringen kannst, ohne dich allzu sehr einzuschränken. 

Beachte dabei diese Empfehlungen:

  • Die Finanzierungsrate entspricht häufig in etwa dem Betrag, den du bisher für die Miete ausgegeben hast.
  • Achte darauf, dich nicht allzu sehr einzuschränken (zu müssen), um die geplante Rate zu ermöglichen.
  • Stelle eine Haushaltsrechnung auf, die über einen langen Zeitraum Bestand hat. So lassen sich verlässliche Werte ermitteln.
  • Plane finanziellen Puffer für unvorhersehbare Szenarien wie z.B. Arbeitslosigkeit ein.

Nur wer sich einen realistischen Überblick über Einkommen und Ausgaben verschafft hat, kann auch präzise einschätzen, welche monatlichen Zahlungen für einen Kredit letztlich in Frage kommen. Um auf Nummer sicher zu gehen, solltest du nie das Maximum an monatlichen Rücklagen ausschöpfen. Immobilienexperten raten, etwa zwei Drittel der monatlichen Kapazität für die Kreditzahlung einzuplanen. Nur so können kleinere unerwartete Reparaturen oder außergewöhnliche Ausgaben gedeckt werden.

 

Beispielrechnung zur Ermittlung der monatlichen Rate

Deine maximale monatliche Belastung besteht in der Differenz zwischen Einnahmen und Ausgaben der ganzen Familie. Bei einer vierköpfigen Familie in Österreich könnte die Rechnung zum Beispiel so aussehen: 

Monatliche Einnahmen  
Gemeinsames Nettohaushaltseinkommen 3.200 Euro
Nebeneinkünfte 350 Euro 
Familienbeihilfe für zwei Kinder 380 Euro
Summe der Einnahmen 3.930 Euro 

Von diesem Betrag ziehst du nun alle Ausgaben ab. Beachte dabei auch die Wohnnebenkosten, die etwa für Warmwasser und Strom anfallen, da diese auch im Eigenheim anfallen werden. Die Ausgabenrechnung könnte in etwa so aussehen: 

Monatliche Ausgaben  
Kreditraten 150 Euro
Telefon und Internet 80 Euro 
Lebenshaltungskosten 1.500 Euro
Rundfunk- und Fernsehgebühren 23,20 Euro
Kfz-Steuer und Versicherung 100 Euro
Andere Versicherungen 510 Euro 
Wohnnebenkosten 200 Euro
Reserve 140 Euro 
Summe der Ausgaben  2.703,20 Euro
Potenziell verfügbare monatliche Kreditrate 1.226,80 Euro

In diesem Beispiel kann die monatliche Kreditbelastung für die Immobilienfinanzierung also bei maximal 1.226,80 Euro liegen. Beachte jedoch, dass du diesen Rahmen nicht ausschöpfen musst. Besser wäre es, einen Kredit mit einer monatlichen Tilgungsrate zwischen 800 und 1.000 Euro aufzunehmen.

Wie viel Eigenkapital bringe ich mit?

Neben dem monatlichen Einkommen sind vorhandene Ersparnisse bei der Baufinanzierung ein wichtiger Baustein. An erster Stelle steht daher ein Kassensturz des Eigenkapitals. Wer kühl kalkuliert und clever plant, kann seinen Traum vom eigenen Haus ohne große Risiken wahr werden lassen. Falls du eine Finanzierung ohne Eigenkapital planst, dann ist das durchaus möglich, aber einige Voraussetzungen gebunden.

Je mehr Eigenkapital eingebracht werden kann, desto sicherer und günstiger wird der Weg zum neuen Zuhause. Die Faustregel für eine stabile Baufinanzierung: 20 bis 30 Prozent der Gesamtkosten sollten aus dem eigenen Vermögen kommen. Diese Empfehlung von Experten und Verbraucherschützern bezieht sich nicht nur auf Barvermögen, sondern auch auf andere Vermögenswerte wie etwa Versicherungen oder Bausparverträge.

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Lohnt sich die komplette Fremdfinanzierung?

Für viele Häuslbauer ist die Voraussetzung von mindestens 20 Prozent Eigenkapital eine unüberwindbare Hürde. Bei der kompletten Fremdfinanzierung per Sofortkredit oder Privatkredit ist die Immobilienfinanzierung auch ohne Eigenkapital möglich. Doch den Vorschuss an Vertrauen lassen sich die Banken und Privatpersonen mit hohen Zinsen teuer bezahlen. Überlege daher, ob diese finanzielle Belastung sich lohnt oder ob es nicht sinnvoll ist, mit dem Bau oder Kauf einer Immobilie zu warten.

Was sind die Bonitätskriterien für eine Immobilienfinanzierung?

Kaum eine Bank vergibt noch Kredite ohne Bonitätsprüfung. Es handelt sich um eine bankübliche Feststellung von Sicherheiten, die sowohl die Bank als auch den Konsumenten schützt. In Österreich ist die KSV-Auskunft hier ausschlaggebend.

Die folgenden Kriterien sind wichtig für die Bonität:

  • Schulden oder Insolvenzen
  • Angaben zur Zahlungsmoral
  • Vorhandensein von Eigenkapital
  • Sicherheiten in Form von Immobilien, Grundstücken oder Wertobjekten
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Tipp:

Im Rahmen der Finanzplanung lohnt es sich für den zukünftigen Kreditnehmer, eine Eigenauskunft beim Österreichischen KSV zu beantragen. Diese kann einmal pro Jahr kostenlos angefordert werden.

Wie finde ich das beste Angebot für die Baufinanzierung?

Am Anfang jeder Finanzierung stehen die Recherche und die Filialsuche. Möchtest du dein Haus oder deine Wohnung mit einem klassischen Annuitätendarlehen bei einer Bank, einem Bausparvertrag oder über ein Versicherungsdarlehen finanzieren? Jede Variante der Immobilienfinanzierung bietet ihre Vor- und Nachteile. Beispielsweise macht es einen großen Unterschied, ob du die Immobilie selbst nutzt oder als Kapitalanlage betrachtest.

Wie hoch der Kredit tatsächlich sein darf, ist gar nicht so einfach zu berechnen, da viele verschiedene Szenarien und potenzielle Kostenfallen berücksichtigt werden müssen. Der ImmoScout24 Finanzierungsrechner ist eine gute Hilfe bei der Finanzierungsplanung und beim Tilgungsplan. Er berücksichtigt beispielsweise folgende Punkte:

  • Einnahmen und Ausgaben
  • Kreditzinsen, Sparzinsen und Zinseszinsen
  • Bankspesen
  • Die Laufzeit
  • Mögliche Sondertilgungen

Je besser die Finanzierung durchkalkuliert ist, umso verlässlicher und übersichtlicher wird die Rückzahlung. Nimm dir daher Zeit, um verschiedene Szenarien zu berechnen und an den Stellschrauben zu drehen, bis du den passenden Immobilienkredit findest. 

Welche Fördermöglichkeiten für die Finanzierung und Investitionen in ein Haus gibt es?

Auf Bundes- und Landesebene gibt es einige Förderungen für die Immobilienfinanzierung, die sich Häuslbauer nicht entgehen lassen sollten. Allen voran ist die Wohnbauförderung zu nennen, die gemeinsam mit der Familienförderung speziell für junge Familien sehr attraktiv sein kann. Auch der Wechsel zu erneuerbaren Energien wird mit günstigen Krediten oder einmaligen Geldzuschüssen unterstützt. 

Der Förderwald kann aber ein regelrechter Dschungel sein. Deshalb empfiehlt es sich, gemeinsam mit dem Kreditberater die Finanzierung zu planen. Er ist in diesen Dingen Experte und sollte einen Anreiz dazu geben. Das gehört zu einem Qualitätsmerkmal eines guten Partners für die Immobilienfinanzierung.