Beim Hauskauf fallen neben dem Kaufpreis noch weitere Kosten an, die viele Käufer zunächst unterschätzen. Dazu zählen neben Ausgaben für Notar und Makler auch Finanzierungsnebenkosten. Hier liest du, mit welchen Kosten du beim Kauf einer Immobilie rechnen musst, wie sich dies auf die Finanzierung auswirkt und welche Rolle das eingebrachte Eigenkapital hierbei spielt.

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Das Wichtigste in Kürze
  • Bedenke, dass beim Hauskauf Kosten für die Grunderwerbsteuer, die Verbücherung, den Notar, den Makler und die Finanzierung anfallen. Diese treiben den Kaufpreis in der Regel um bis zu 15 Prozent in die Höhe.

  • Eine gute Finanzplanung mit ausreichend Budget und Puffer hilft dabei, böse finanzielle Überraschungen bezüglich der Hauskaufkosten zu vermeiden. 

  • Rechne schon vor dem Vergleich von Krediten aus, ob der Hauskauf überhaupt im Rahmen deiner finanziellen Möglichkeit liegt.

Welche Kosten fallen beim Kauf einer Immobilie an?

Der Kauf einer Immobilie ist eine Entscheidung, die genau überlegt sein will – egal, ob du selbst baust, oder eine Immobilie aus dem Bestand erwirbst. Der Preis für das Haus macht dabei zwar den größten Teil der Kosten aus, es kommen aber noch weitere Ausgaben hinzu, die den Preis üblicherweise um bis zu 15 Prozent (in manchen Fällen sogar mehr) in die Höhe treiben. 

Dabei handelt es sich einerseits um die Nebenkosten im Zusammenhang mit dem Bau oder Kauf des Hauses. Andererseits geht es um Kosten, die im Zusammenhang mit der Baufinanzierung anfallen.

Hier siehst du eine Übersicht der zusätzlichen Kosten beim Hauskauf: 

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Hinweis zur Grunderwerbsteuer

Wenn du Grundstück und Haus zusammen von einem Bauträger erwirbst, zahlst du Grunderwerbsteuer auf die gesamte Kaufsumme, auch wenn das Haus erst noch gebaut werden muss!

Bevor das Haus gebaut werden kann, sind Behördenvorgänge wie der Bauantrag und die Baugenehmigung notwendig, die ebenfalls mit Kosten verbunden sind. Auch die Vorbereitung und Einrichtung der Baustelle kostet Geld, zum Beispiel für die Erschließung des Grundstücks für Baufahrzeuge sowie die Anschlüsse für Strom, Gas und Wasser. 

Schließlich müssen Bauherren noch die Kosten für einige Versicherungen gegen Risiken während der Bauzeit einplanen (Versicherungen für den Hausbau). Eine Bauherren-Haftpflichtversicherung und eine Feuerrohbau- oder Wohngebäudeversicherung gehören zur Grundausstattung. Im Einzelfall sind noch weitere Policen erforderlich. Du solltest dich in jedem Fall frühzeitig über alle Nebenkosten zum Hauskauf sowie zu baubedingten Kosten informieren.

Wie hoch sind die Kaufnebenkosten?

Die folgende Rechnung zeigt beispielhaft, mit welchen zusätzlichen Kosten beim Hauskauf zu rechnen ist:

Kaufpreis Grundstück + Immobilie 300.000 €
Grunderwerbssteuer (3,5 %) 10.500 €
Maklerprovision (3 % inkl. 20 % USt.) 10.800 €
Notar- und Anwaltskosten für Kaufvertrag (2 %) 6.000 €
Eintragungen ins Grundbuch (hier: 2,3 %) 6.900 €
Summe Nebenkosten 34.200 €
Summe Gesamtkosten 334.200 €

Ergebnis: In diesem Rechenbeispiel erhöhen die Kaufnebenkosten den Gesamtbetrag des Hauskaufs um 11,4 Prozent. 

Wie hoch sind die Kosten für die Baufinanzierung?

Bei einem fünf- oder sechsstelligen Baukredit kommt eine stattliche Summe an Finanzierungskosten zusammen. Für einen Vergleich von Finanzierungsangeboten und eine realistische Berechnung der gesamten Finanzierungskosten ist der Effektivzins ausschlaggebend, der im Gegensatz zum Sollzins Nebenkosten wie Vermittlungs- und Bearbeitungsgebühren enthält.

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Tipp: Finanzierungskosten sparen

Manche Nebenkosten können verhandelt werden, etwa die Bereitstellungszinsen für den Zeitraum zwischen Kreditvertrag und Kreditauszahlung. Auch Sondertilgungsmöglichkeiten solltest du vor Abschluss der Finanzierung aushandeln, um zum Beispiel im Falle einer Erbschaft schneller schuldenfrei zu sein. Als Sicherheit wird die Bank im Grundbuch eingetragen.

Angenommen, du nimmst einen Kredit in Höhe von 100.000 Euro auf und verzichtest auf eine Sondertilgungsoption. Das Darlehen rufst du erst zwei Monaten nach Vertragsabschluss ab und musst entsprechende Bereitstellungszinsen in Höhe von 0,25 Prozent bezahlen. Hier entstehen allein durch die Bereitstellungszinsen bereits Kosten in Höhe von 500 Euro. 

Auch die Kosten, die neben der Rückzahlung des Kredits für einen Bau anfallen, werden oft  vergessen oder bei einer Kostenrechnung als zu niedrig eingestuft. Bei Neubauten ist es aber meist so, dass die Betriebskosten insbesondere im ersten Jahr höher sind als in den kommenden Jahren, da das Haus erstmals vollständig aufgeheizt und alle Anlagen in Betrieb genommen werden müssen. Das kostet mehr Energie und damit mehr Geld.

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Wichtig: Den passenden Kredit finden

Um die Kosten für die Baufinanzierung zu reduzieren, gilt es den passenden Kredit zu finden. Ob dabei flexible oder fixe Zinsen, ein Annuitätendarlehen oder ein Tilgungsdarlehen besser sind, hängt von deiner Situation und dem Finanzmarkt ab. Tipps für die Wahl des passenden Kredits findest du hier.

Wann lohnt sich der Hauskauf?

Immer mehr Österreicher nutzen ihr Erspartes für die Finanzierung einer Immobilie. Dabei sind vor allem Wohnungen in den Städten sehr beliebt, da hier die Wertsteigerung am größten ist. Häufig wohnen die Eigentümer nicht selbst in den Wohnungen, sondern erwirtschaften zusätzliches Einkommen durch die Vermietung. Doch das ist nur sinnvoll, wenn es sich aus kalkulatorischer Sicht auch lohnt.

Wer noch nie eine Wohnung vermietet hat, der sollte aktuelle Mietoptionen aus der Region miteinander vergleichen und sich bei der Wirtschaftskammer Österreich über die Kosten, insbesondere die anfallenden Steuern, informieren. Am besten berechnest du die Rendite schon, bevor du die Wohnung finanzierst. So hast du eine Grundlage, um einen besseren Kaufpreis zu verhandeln.

Aber auch als Eigentümer lohnt sich der Hauskauf häufig. Vergleiche dafür, wie viel Miete du zahlst und wie viel Miete du theoretisch bis an dein Lebensende ausgibst, mit den Hauskauf Kosten inklusive aller Nebenkosten. 

FAQ zum Thema Kosten Hauskauf

Wie viel kostet ein Haus wirklich?
Für den Hauskauf ist nicht nur der Preis der Immobilie relevant, sondern auch die Nebenkosten. Diese setzen sich aus Nebenkosten wie Anwalt, Notar, Makler und Grunderwerbsteuer sowie aus den Kosten der Hausfinanzierung zusammen. 

Wie viel kostet der Notar beim Hauskauf?

Die Tarife für Notare sind gesetzlich geregelt und hängen von der Höhe des Kaufpreises ab. Du solltest mit Gebühren zwischen einem und 1,5 Prozent des Kaufpreises rechnen. Hinzu kommt die Verbücherung beim Grundbuchamt. 

Wie hoch ist die Grunderwerbsteuer?

In Österreich liegt die Grunderwerbsteuer bei 3,5 Prozent. Ihre Zahlung wird einige Wochen nach Eintragung im Grundbuch fällig. Du erhältst die Rechnung per Post.