Bei der Altbausanierung kommt es auf die finanziellen und rechtlichen Möglichkeiten an. Erfahre mehr zur Förderung von Sanierungen.
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Die Sanierung von Altbauten gilt als eine sehr kostspielige Angelegenheit, da häufig eine Kernsanierung notwendig wird und die alten Gemäuer für moderne Installationen nicht immer geeignet sind. Trotzdem sind solche Maßnahmen angesichts steigender Energiepreise unbedingt zu empfehlen.
Je nachdem, welche Maßnahmen getroffen werden müssen, sollte der Eigentümer eines Altbaus mit Kosten zwischen 800 und 1.200 Euro pro m² rechnen. Für eine 100 m² große Wohnung müssen somit ca. 100.000 Euro aufgewendet werden. In manchen Regionen Österreichs ist das der Preis für eine kleine Wohnung. Wer einen Altbau kaufen möchte, sollte sich deshalb unbedingt zuerst von einem unabhängigen Gutachter eine Bewertung der Immobilie einholen. Vermeintlich günstige Angebote können sich so schnell als Kostenfalle herausstellen. Für Häuser und Wohnungen, die zwischen 1970 und 1980 errichtet worden sind, ist mit Sanierungskosten in Höhe von einem Drittel des Anschaffungspreises zu rechnen. Bevor mit der Sanierung begonnen wird, sollte deshalb der Gutachter ausrechnen, ob sich die Altbausanierung überhaupt lohnt oder ob nicht ein Abriss und Neubau die günstigere Variante wären. Vor allem in den ländlichen Regionen Österreichs gibt es viele Häuser, die auf den ersten Blick gut in Schuss sind, aufgrund ihres Alters aber im Inneren viele Mängel aufweisen.
Für Altbausanierungen gelten dieselben Förderungen wie für neuwertige Immobilien. Die österreichische Sanierungsoffensive ist aktuell die attraktivste Förderung. Gefördert werden bis zu 30 % der Anschaffungskosten für neue Dämmungen von Dächern, Fenstern, Außenwänden und Türen oder auch für das Erneuern der Heizungssysteme. Maximal werden bis zu 6.000 Euro beigesteuert. Handelt es sich jedoch um denkmalgeschützte Häuser, wie es bei den Altbauten in Österreich sehr häufig der Fall ist, können zusätzlich noch weitere 2.000 Euro beantragt werden.
Bei den meisten Altbauten sind die Fenster eine Schwachstelle. Sie sind nicht genug abgedichtet und durch ihre einfache Verglasung meist auch sehr hellhörig. Auch die Dämmung ist nicht optimal, viel Energie geht über die dünnen Außenwände verloren. Neben der österreichischen Sanierungsförderung kann bei den einzelnen Ländern eine Wohnbauförderung beantragt werden. Sie gilt auch für Dachsanierungen, den Einbau von Heizungen auf Basis biogener Brennstoffe, thermische Solaranlagen, Nachverdichtungen, Wärmepumpenanlagen usw. Für eine solche Eigenheimsanierung werden im Schnitt 3 % der förderbaren Sanierungskosten über 10 Jahre hinweg bezuschusst. Dadurch wird dem Eigentümer die Rückzahlung des Kredites erleichtert. Wer aus finanziellen Gründen eine schrittweise Altbausanierung anstrebt, sollte mit der Dämmung der Außenwände bzw. der Fassade beginnen, da hier besonders viel Energie verloren geht. Insgesamt können die Sanierungsmaßnahmen die Energie- und Heizkosten um bis zu 50 % senken. Die Altbausanierung ist deshalb immer eine sinnvolle Investition.
Während der Großteil der Fördertöpfe von den jeweiligen Bundesländern ausgeschüttet wird, ist die thermische Sanierung eine Sache der Bundesrepublik. Insbesondere die Sanierung von Heizungen wird gefördert. Wie wichtig diese Förderung ist, zeigen die Erfahrungen vom vorigen Jahr. Schon Mitte des Jahres war mit über 7.000 Anträgen die Fördersumme ausgeschöpft. Ein bloßes Austauschen der Heizung ist bei einem Altbau langfristig nicht zielführend. Die Sanierungsmaßnahmen müssen umfangreicher sein und insbesondere auch die Fenster und die Fassadendämmung miteinschließen. Nur so kann der Heizwärmebedarf effektiv gesenkt werden. Anstelle einer Ölheizung oder Gasheizung ist eine Brennwertheizung zu empfehlen. Der Brennstoff bleibt hier derselbe, die neuere Technik ermöglicht aber eine effizientere Nutzung. Auch Pelletheizungen eignen sich dank ihrer starken Heizleistung gut für die Räume mit den hohen Decken, jedoch muss hier wieder an genug Platz für die Lagerung gedacht werden. Im Rahmen der thermischen Sanierung werden auch oft ein Verlegen der Heizungen und eine Dämmung der Rohrleitungen notwendig. Diese Kosten lohnen sich aber gemessen an der dadurch eingesparten Energie.
Bevor eine Altbausanierung durchgeführt bzw. eine Förderung beantragt werden kann, muss ein Energieausweis erstellt werden. Für einen Sanierungsscheck für eine thermische Sanierung müssen für eine 100 m² große Immobilie im Schnitt mindestens 694 € bezahlt werden, für die Bewertung eines Heizungstausches sind es ca. 350 €, wobei die Preise von den Ausstellern und dem Zustand der Immobilie abhängig sind.
Wer nicht überdurchschnittlich handwerklich begabt ist oder einen branchennahen Beruf ausübt, sollte den Austausch des Fußbodens lieber einem Profi überlassen. Denn ist der Boden nicht richtig verlegt und gibt es z.B. kleinste Lücken, kann Wasser eindringen und die darunter befindliche Dämmung zu schimmeln beginnen. Besser ist es also, dem Experten bloß zur Hand zu gehen. Die Sanierung des Bodens gehört bei einer Haussanierung unbedingt dazu, auch wenn der Parkett noch in Ordnung zu sein scheint. Wer den Boden selbst sanieren möchte, sollte die bestehenden Flächen belassen, wie sie sind, und eine neue, besser dämmende Konstruktion darauf aufbauen. Wird der Boden herausgerissen, ist das eine Arbeit für den professionellen Bodenleger.
Vor allem in den ländlichen Regionen Österreichs verstecken sich viele schöne Altbauten, die eine Idylle vom Landleben versprechen. Doch bei einem genaueren Blick zeigt sich schnell, dass die Häuser bei weitem nicht mehr dem heutigen Standard entsprechen und viel getan werden müsste. Doch lohnt sich das überhaupt noch? Mit einem Kostenrechner kann ermittelt werden, wie teuer das Sanieren des Altbaus wäre. Denn je nach Alter und Zustand reicht es manchmal nicht aus, nur die Fenster zu tauschen, sondern es wird eine Kernsanierung notwendig. Da stellt sich dann häufig die Frage, ob ein Abreißen und das Aufstellen eines günstigen Häuschens sinnvoller wäre. Kostet die Haussanierung mehr als ein Passivhaus, ist den Fertighäusern der Vorzug zu geben. Bei der Berechnung der zu erwartenden Kosten dürfen aber natürlich nicht die möglichen Förderungen, wie etwa für eine thermische und energetische Sanierung, vergessen werden. Um abschätzen zu können, ob mit diesen gerechnet werden kann, sollte ein Energieexperte um einen Besichtigungstermin vor Ort gebeten werden. Dieser wird im Rahmen der Ausstellung des Energieausweises ohnehin notwendig sein.