Beim Hauskauf spielt die Finanzierung eine entscheidende Rolle. In den meisten Fällen ist die Auszahlung des benötigten Immobilienkredits zum Zeitpunkt der Kaufvertragsunterzeichnung noch nicht erfolgt. Mithilfe der Finanzierungszusage überzeugst du den Verkäufer von deiner Zahlungsfähigkeit.
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- Die Finanzierungszusage stellt einen wichtigen Schritt zwischen Hauskauf und Beginn der Immobilienfinanzierung dar.
- Sobald du mit der Bank eine Vereinbarung zum gewünschten Kredit getroffen hast, kannst du dir eine verbindliche Finanzierungszusage für deine Immobilie ausstellen lassen.
- Diese beweist gegenüber dem Verkäufer deine Zahlungsfähigkeit und hilft dabei das Geschäft zu finalisieren.
Eine Finanzierungszusage oder Finanzierungsbestätigung ist eine formlose Zusage der Bank, in der diese erklärt, dir voraussichtlich die Baufinanzierung für ein konkret benanntes Objekt zu gewährleisten. Mit ihr bestätigt die Bank, dass sie grundsätzlich zur Kreditvergabe bereit ist – die Finanzierung ist allerdings noch nicht rechtsgültig und der Kreditvertrag kann immer noch abgelehnt werden. Die Zusage kann rechtlich verbindlich oder unverbindlich erteilt werden. Welche Form gewählt wird, liegt im Ermessen der Bank.
Der Grad der Verbindlichkeit sollte so vereinbart werden, dass der Verkäufer nicht an deiner Zahlungsfähigkeit zweifelt. Generell gilt: Je mehr Informationen und Unterlagen du der Bank vorlegst, desto besser kann diese deine Bonität einschätzen und entsprechend eine verbindliche Finanzierungszusage ausstellen.
Spätestens bei der Beurkundung des Kaufvertrags durch den Notar sollte dir die Finanzierungszusage vorliegen. Deren Zweck ist nicht allein, den Verkäufer von der eigenen Bonität zu überzeugen. Denn der Kaufvertrag ist mit der Unterschrift beider Vertragspartner verbindlich: Solltest du als Käufer unterschreiben, ohne die Finanzierung gesichert zu haben, gehst du ein großes Risiko ein. Das Gleiche gilt für den Verkäufer, der im Normalfall auf eine Finanzierungszusage bestehen wird, um sich abzusichern. Je früher eine Finanzierungszusage also vorliegt, desto besser. Von ihr profitieren alle Parteien.
Eine Finanzierungszusage erhältst du in der Regel dann, wenn du bereits ein bestimmtes Kaufobjekt ins Auge gefasst hast. Manche Banken stellen die Finanzierungszusage auch für eine maximale Darlehenssumme aus, die nicht an eine konkrete Immobilie gebunden ist. Dafür werden deine Bonität und Kapitaldienstfähigkeit geprüft.
Diese Informationen und Unterlagen werden für eine Finanzierungszusage benötigt:
- Höhe des Finanzierungsbedarfs, also der Kaufpreis inklusive Kaufnebenkosten
- Genaue Angaben zum Objekt (Lage, Grundbuchauszug, Exposé)
- Nachweise über Eigenkapital
- Vermögensauskunft
- Einkommensnachweise
Ist deine Bonität für deinen Finanzierungswunsch ausreichend, erteilt die Bank normalerweise innerhalb weniger Tage die Finanzierungszusage. Zum Vergleich: Die Ausarbeitung und der finale Abschluss eines Kreditvertrags können bis zu zwei Wochen in Anspruch nehmen. In dieser Zeit kann es passieren, dass ein anderer Interessent dir zuvorkommt und den Zuschlag für dein Wunschobjekt erhält.
Die Kosten für eine Finanzierungszusage sind nicht einheitlich geregelt. Viele Banken stellen diese kostenlos zur Verfügung, andere fordern eine Gebühr für die Erstellung. Die Höhe der Gebühr hängt unter anderem vom Prüfungsaufwand ab. Die Bonität eines Selbstständigen ist beispielsweise aufwendiger nachzuweisen als die eines Angestellten mit einem festen Monatsgehalt. Frage deshalb vorab bei deiner Bank nach, wie hoch die Kosten für die Finanzierungszusage ausfallen.
Schrecke nicht davor zurück, mit deiner Bank zu verhandeln. Eine kostenlose Finanzierungszusage kann Teil deiner Forderungen sein in einem Bankgespräch.
Eine Finanzierungszusage sichert Verkäufer und Käufer gleichermaßen ab und ist daher unbedingt empfehlenswert. Bei einer erteilten Zusage geht auch die anschließende Ausarbeitung des Kreditvertrags schneller, da die Vorarbeit der Bonitätsprüfung in großen Teilen bereits erledigt ist. So kann die Kreditsumme bereits wenige Tage nach der Vertragsunterzeichnung ausgezahlt und an den Verkäufer oder Treuhänder überwiesen werden.
Vorteile für den Verkäufer
- Absicherung gegen eine Zahlungsunfähigkeit des Käufers
- Absicherung des Kaufvertrags
- Finanzielle Absicherung für die Pläne, die der Verkäufer mit seinem Gewinn hat
Vorteile für den Kaufinteressenten
- Absicherung gegen einen in letzter Minute geplatzten Vertrag
- Keine Kreditrückabwicklung nötig
- Gestärkte Verhandlungsposition
Das folgende Beispiel zeigt, warum Kaufinteressenten vor der Unterschrift des Kaufvertrags statt eines festen Kreditvertrags eine Finanzierungszusage vorlegen sollten:
Kaufinteressent und Verkäufer vereinbaren mündlich einen Kaufpreis von 250.000 Euro. Der Kaufinteressent nimmt ein Darlehen in der entsprechenden Höhe auf. Bei der Unterzeichnung des Kaufvertrags verlangt der bisherige Eigentümer jedoch plötzlich 300.000 Euro. Der Käufer kann oder will diese Summe nicht aufbringen und muss nun entweder eine andere Immobilie finden oder den Kredit gegen hohe Gebühren rückabwickeln. Dieses Vorgehen ist rechtlich zwar fragwürdig, da auch ein mündlicher Vertrag rechtsgültig ist, kommt allerdings in Zeiten von regelrechten Bieterkriegen um begehrte Immobilien immer wieder vor.
Du fragst dich, wie viel Immobilie du dir eigentlich leisten kannst? Unser Finanzierungsrechner hilft dir dabei, einen guten ersten Eindruck zu erhalten.