Wann ist ein:e Sachverständige:r und wann ein Gutachter nötig? Welche Leistungen erbringen diese? Lies hier mehr über diese Tätigkeiten.
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Laut Definition handelt es sich bei einem Sachverständigen im Bauwesen um unabhängige Personen, die durch ihre Ausbildung besondere Fachkenntnisse haben, anhand derer sie den Wert beziehungsweise Zustand einer Immobilie genau einschätzen können. Ein spezialisierter Immobiliengutachter deckt außerdem Mängel auf. Sachverständige oder Gutachtende werden in Österreich gerichtlich vereidigt, sie erhalten einen Sachverständigenausweis. Daneben gibt es noch nichtamtliche Sachverständige und Privatsachverständige, die der Eigentümer selbst beauftragt. Da sie nicht vom Gericht oder vom Amt bestimmt wurden, kann ihr Gutachten laut österreichischem Allgemeinen Verwaltungsverfahrungsgesetz jedoch nicht zur Grundlage eines Verfahrens gemacht werden. Allerdings wird es als Gegenbeweis akzeptiert.
Wer eine Immobilie verkaufen oder kaufen möchte, sollte immer professionelle Immobiliengutachtende zurate ziehen, die den Wert schätzen und Mängel aufzeigen. Dabei sollte darauf geachtet werden, dass es sich um eine:n akkreditierte:n Sachverständige:n handelt. Eigentümer:innen oder zukünftige Besitzer:innen sollten sich den Sachverständigenausweis oder eine entsprechende Bestätigung vorweisen lassen. Dabei ist wichtig darauf zu achten, dass es sich um ein österreichisches oder deutsches Dokument handelt, da in anderen Ländern andere Anforderungen an die Qualität einer Immobilie gestellt werden. Auch sollte es sich um Expert:innen aus dem gleichen Bundesland handeln, da die Bauordnungen von den Ländern bestimmt werden und sich zwischen den Bundesländern unterscheiden können. Eine gute Anlaufstelle auf der Suche nach Baugutachtenden ist der österreichische TÜV.
Wenn private Sachverständige beauftragt werden, gibt es keine vorgeschriebenen Tarife, das heißt das Honorar ist Verhandlungssache. Im Schnitt ist mit einem Stundensatz zwischen 130 und 155 Euro zu rechnen. Für ein einfaches Gutachten werden ungefähr vier Stunden benötigt, wobei dies von der Größe der Immobilie, dem Dokumentieren von Schäden und den notwendigen Messungen abhängt. Mindestens 700 Euro sollten eingeplant werden. Auch die Qualifikation der Sachverständigen wirkt sich auf den Preis aus. Die Kosten für ein Privatgutachten müssen Eigentümer:innen selbst übernehmen, außer es wird für eine Gerichtsverhandlung verwendet, wodurch es zum Bestandteil der Gerichtskosten gemacht werden kann.
Es bestehen verschiedene Gründe, ein Gutachten erstellen zu lassen. Häufig werden Sachverständige oder Immobiliengutachter:innen benötigt, um den Wert einer bestehenden Immobilie zu schätzen, sofern diese Arbeit nicht von einem Makler:innenbüro übernommen wird. In den meisten Fällen wird der Profi jedoch gebraucht, wenn Baumängel auftreten und eine Klage gegen die Baufirma eingebracht werden soll. Hier ist es wichtig, dass Eigentümer:innen während des Baus ein Bautagebuch geführt haben oder sie die entsprechenden Unterlagen von der Baufirma vorlegen können.
Die Bausachverständigen sollte bereits während des Baus eingeschaltet werden. Sie überwachen den Bau vor Ort und können Mängel aufdecken, die dann behoben werden, bevor sie Probleme verursachen können. Vielfach wird hierfür ein Pauschalpreis angeboten.