Angebotspreise für Mietwohnungen in den Landeshauptstädten legen um bis zu 11 Prozent zu, die Nachfrage steigt um bis zu 35 Prozent.
Wien, 14. Mai 2024 – Die Preise für angebotene Mietwohnungen sind Im ersten Quartal 2024 gegenüber dem Vorjahreszeitraum in den Landeshauptstädten um bis zu 11 Prozent gestiegen. Das zeigt die ImmoScout24-Datenanalyse von knapp 97.500 Datenpunkten aus dem Jahr 2022 bis 2024. Deutlich gestiegen ist auch das Interesse an Mietwohnungen mit einem Plus bis zu 35 Prozent. „Während in der Pandemie das Interesse am Immobilienkauf sehr stark gestiegen ist und auch viele Menschen raus auf Land wollten, hat sich nun der Markt gedreht. Mietwohnungen sind seit geraumer Zeit äußerst gefragt. Ein etwas verhaltener Kaufmarkt bei Immobilien aufgrund steigender Kreditzinsen, strengeren Kreditvergaberichtlinien und wirtschaftlicher Unsicherheit wirkt sich nun durch mehr Nachfrage am Mietmarkt aus. Es gibt aber bereits erste Anzeichen, dass auch der Kaufmarkt wieder anzieht. Das würde auch die Situation für Mietwillige wieder verändern“, erläutert Markus Dejmek, Österreich-Chef von ImmoScout24.
Von teureren Mietangeboten betroffen ist vor allem die Bundeshauptstadt Wien mit einem Anstieg von 11 Prozent im ersten Quartal 2024 gegenüber dem Vorjahreszeitraum. Der Quadratmeterpreis liegt bei 18,7 Euro/qm und wird nur von Salzburg und Innsbruck übertroffen. Die Tiroler Landeshauptstadt verzeichnet mit 23,4 Euro/qm die höchsten Mieten in Österreich, gefolgt von Salzburg mit 19,9 Euro/qm. Die bereits bisher hochpreisigen westlichen Landeshauptstädte haben damit gegenüber dem Vorjahr um 5 Prozent (Salzburg) beziehungsweise 9 Prozent (Innsbruck) zugelegt. Mit einem Plus von 10 Prozent haben nun auch angebotene Mietwohnungen in Bregenz die 18-Euro-Marke überschritten.
Von einem deutlich niedrigeren Niveau haben Klagenfurt und Linz ebenfalls um 11 Prozent auf 14,2 Euro/qm nachgezogen. Im Osten sind die Mietpreise in Graz, St. Pölten und Eisenstadt stabil geblieben und befinden sich mit Quadratmeterpreisen zwischen 12,8 Euro/qm und 13,5 Euro/qm am unteren Ende der Skala.
Quelle: ImmoScout24 Datenanalyse, Mai 2024, Berechnungsmethode Median
Sehr begehrt sind Mietdomizile vor allem in Salzburg. In der Festspielstadt gibt es ein Nachfrageplus von 35 Prozent im ersten Quartal 2024. In Wien und Innsbruck steigt das Interesse am Mietmarkt um ein Viertel an. Um 33 Prozent mehr Mietsuchende verzeichnet die Immobilienplattform ImmoScout24 auch in St. Pölten.
Im Süden in Graz und Klagenfurt steigt die Anzahl der Anfragen nach Mietwohnungen um rund ein Fünftel. Im niedrigeren zweistelligen Bereich bewegt sich das Nachfrageplus in Linz mit plus 14 Prozent und in Bregenz mit einer Steigerung von 12 Prozent. Eisenstadt bleibt auch bei der Nachfrage mit einem geringen Plus von 3 Prozent stabil. „Insgesamt sehen wir in den bisher bekannten Brennpunkten Wien und den westlichen Landeshauptstädten durch das Preis- sowie Nachfrageplus eine zunehmend angespanntere Situation für Mietsuchende. Neben der Ankurbelung des Kaufmarktes sind die Bemühungen, die Bautätigkeiten anzukurbeln in diesem Zusammenhang sehr wichtig,“ so Markus Dejmek.
Die im April 2024 durchgeführte Analyse basiert auf 97.513 Datenpunkten sowie auf rund 286.788 Anfragen aus den Jahren 2022 bis 2024 der auf ImmoScout24.at veröffentlichten Angebotsdaten. Basis sind Bruttomieten, das heißt die Nettomiete plus Betriebskosten und exklusive Heiz- und Stromkosten. Als Berechnungsmethode für das statistische Mittel wurde der Median gewählt. Der Median hat im Gegensatz zum Mittelwert den Vorteil, dass er nicht durch wenige extrem billige oder wenige extrem teure Objekte verzerrt wird.
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