Wien, 1. August 2013 – Heiße Diskussionen um das Für und Wider neuer Steuern gehören zum erwartbaren Inventar jedes (Vor-)Wahlkampfes. Gegen eine mögliche Erbschaftssteuer sprechen sich die Österreicher aber relativ klar aus. ImmobilienScout24 hat dazu in einer aktuellen Umfrage 338 (potenzielle) Erben durch das Marktforschungsinstitut Innofact österreichweit befragen lassen.
Eine Immobilie ist nicht irgendein Erbstück, wohnt in ihr doch meist ein Teil der eigenen Geschichte. 42 Prozent der Befragten geben an, dass sie an der geerbten oder zu erbenden Immobilie sehr hängen, weil sie selbst dort viel Zeit verbracht haben. 34 Prozent fühlen sich der Immobilie emotional verbunden, weil diese einem geliebten Menschen gehört hat. Besonders emotional berührt zeigen sich dabei junge Menschen zwischen 18 und 29 Jahren (62 bzw. 47 Prozent). Wenig überraschend legt man sich auch nicht fest, was mit der Immobilie passieren soll. 65 Prozent der Befragten können sich gut vorstellen, die Immobilie selbst zu bewohnen. Auch deren Vermietung kommt ebenfalls für 63 Prozent infrage. Für 62 Prozent stellt auch der Verkauf des Immobilienerbes durchaus eine Option dar.
Gerüstet ist man für den Verkauf bei Erbantritt (noch) nicht. Mit dem Wert der geerbten oder zu erbenden Immobilie setzen sich die Österreicher nicht gerne vorausschauend auseinander. Mehr als die Hälfte der Befragten (56 Prozent) gibt an, bei Erbantritt über den Wert des Erbes nicht oder nur ungefähr im Bild gewesen zu sein. Dies gilt für Männer wie Frauen gleichermaßen. Nur 16 Prozent wissen/wussten bei Erbantritt über den Immobilienwert sehr genau Bescheid. Den Wert ermitteln die Erben bevorzugt mittels eines Sachverständigen (50 Prozent) oder eigener Recherche (40 Prozent), nur 10 Prozent greifen auf eine Onlinebewertung zurück.
Einig sind sich die Befragten, dass sie für das Immobilien-Erbstück nicht zur Kasse gebeten werden wollen. 56 Prozent der Befragten finden, dass Erbschaften nicht besteuert gehören. 32 Prozent bejahen die Aussage, „Erbschaften bestrafen die Fleißigen doppelt". Nicht einmal jeder Zehnte (8 Prozent) unterstreicht die Aussage „Die Erbschaftssteuer schafft mehr Gleichheit, weil sie die Vermögensunterschiede verringert". Und nur 4 Prozent zeigen sich ungerührt und haben mit einer potenziellen Erbschaftssteuer kein Problem. Deren Wiedereinführung erwarten übrigens 39 Prozent der Befragten. Etwas weniger, 35 Prozent, rechnen nicht damit. Immerhin 8 Prozent geben an, ihr Erbe möglicherweise nicht anzutreten zu wollen – auch ein Weg, um der Erbschaftssteuer zu entgehen.
„Auf eine Erbschaft bereitet sich niemand gerne vor. Einzig beim Steuerzahlen herrscht, so scheint es, Einigkeit: Die Immobilien wurden schon mit voll besteuertem Geld bezahlt – da kommt eine Erbenabgabe einer Doppelbesteuerung gleich", interpretiert Dr. Patrick Schenner, Geschäftsführer von ImmobilienScout24 in Österreich, die Ergebnisse der Umfrage.
Über die Umfrage:
Für die Umfrage hat das Marktforschungsinstitut Innofact AG im Auftrag von ImmobilienScout24 338 Österreicherinnen ab 18 Jahren, die in den vergangenen 10 Jahren eine Immobilie geerbt haben oder eine Immobilie erben werden, vom 9. bis 15. Juli 2013 bevölkerungsrepräsentativ gescreent und befragt.