Wien, 25. April 2017 – Ist die Zeit reif, nach dem Anstieg der Immobilienpreise der letzten Jahre Haus und Hof zu verkaufen? Wie viel Gewinn nach Abzug aller Nebenkosten könnte man derzeit tatsächlich erzielen? Und ab welcher Summe würden auch die „sesshaften“ Österreicher wirklich schwach werden und ihre vier Wände verkaufen? Das hat ImmobilienScout24 in einer aktuellen Studie und Datenanalyse erhoben.
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- Ab 50.000 Euro Gewinn würde ein gutes Drittel schwach und Verkauf erwägen
- Höchster Gewinn bei Wohnungen in Salzburg, niedrigster im Burgenland
- Höchster Gewinn bei Häusern in Tirol, niedrigster in Wien
Rund drei Viertel der österreichischen Eigentümer zeigen sich standhaft: Sie fühlen sich
hundertprozentig wohl in ihrem Zuhause und wollen nicht verkaufen (56 Prozent) oder haben den Verkauf kurz überlegt und sich dann dagegen entschieden (20 Prozent). Auch bei den Mietern würde ein gutes Drittel (36 Prozent) einen Auszug unter keinen Umständen erwägen, und 41 Prozent nur bei einem ordentlichen Gewinn, wenn die Immobilie die eigene wäre. Nur jeder fünfte Österreicher ist aktuell verkaufs- und umzugsbereit. Bei einem Gewinn von 50.000 Euro würde aber bereits ein gutes Drittel der Österreicher schwach, weitere 15 Prozent würden sich mit 50.000 bis 100.000 Euro Gewinn zufrieden geben.
„Mit dem Verkauf eines 2010 erworbenen, durchschnittlichen Hauses beziehungsweise einer Wohnung lassen sich laut unserer Analyse aktuell zwischen 50.000 und 100.000 Euro nach Abzug aller Nebenkosten erlösen. Ab 50.000 Euro wird es für die Österreicher interessant zu verkaufen – für sie würde sich der Verkauf also jetzt lohnen“, so Christian Nowak, Geschäftsführer von ImmobilienScout24 in Österreich. Verglichen wurden bei der Auswertung Preise von Wohnungen und Häusern zwischen 2010 und 2017 – nach Abzug aller Nebenkosten, Steuern und Maklergebühren.*)
Am meisten freuen können sich Salzburger, die 2010 eine Wohnung erworben haben und diese jetzt verkaufen: Sie würden rund 40 Prozent Gewinn machen - bei einer durchschnittlichen 80m2-Wohnung sind es immerhin stolze 74.000 Euro. Mit einem guten Viertel (26 Prozent) Gewinn und immerhin noch rund 54.000 Euro bei einer 80m2-Wohnung könnten Tiroler Wohnungsverkäufer aktuell rechnen. 38 Prozent Gewinn könnten auch oberösterreichische Verkäufer realisieren, mit rund 53.000 Euro bliebe ebenfalls eine erfreuliche Summe im oberösterreichischen Verkäufer-Börserl. Der Österreich-Schnitt liegt übrigens bei einem Gewinn von 680 Euro pro m2, das entspricht einem Zuwachs von 25 Prozent. Die Bundeshauptstadt Wien schneidet mit einem Plus von 14 Prozent im Vergleich nur mäßig ab.
Nicht ganz so gut lässt es sich mit dem Hausverkauf eines 2010 erworbenen Hauses verdienen. Am meisten pro Quadratmeter würden die Tiroler einstreifen – 87.000 Euro für ein durchschnittliches 125m2-Haus (+27 Prozent seit 2010), gefolgt von den Salzburgern (rund 79.000 Euro, +26 Prozent). Prozentuell gesehen wären hingegen die Kärntner, die Oberösterreicher und die Niederösterreicher auf der Gewinnerseite: In allen drei Bundesländern würde man beim Verkauf eines 2010 erworbenen oder gebauten Hauses aktuell mehr als ein Drittel Gewinn erzielen. Immerhin rund 64.000 Euro würden im Land ob der Enns nach Abzug aller Taxen für ein 125m2-Haus verbleiben, über 67.000 Euro könnte man sich in Niederösterreich freuen, in Kärnten wären es 56.000 Euro für den Verkäufer eines durchschnittlichen 125m2-Hauses. Im Burgenland wäre der Gewinn am niedrigsten (rund 40.000 Euro), aber mit einem Plus von 26 Prozent im Vergleich zu einem Kauf 2010 immer noch attraktiv.
Bundesland |
Immobilienart | Kaufpreis EUR 2010 inkl. NK |
Verkaufspreis EUR 2017 abzgl. NK |
Nebenkosten EUR (NK) pro m² |
Tatsächlicher Gewinn EUR pro m² |
Tatsäch-licher Gewinn in % |
Österreich | Haus | 1.927 | 2.429 | 254 | 501 | 29% |
Österreich | Wohnung | 2.993 | 3.669 | 390 | 676 | 25% |
Burgenland | Haus | 1.341 | 1.659 | 175 | 317 | 26% |
Burgenland | Wohnung | 1.273 | 1.667 | 169 | 394 | 34% |
Kärnten | Haus | 1.443 | 1.889 | 192 | 446 | 34% |
Kärnten | Wohnung | 2.008 | 2.460 | 262 | 452 | 25% |
Niederösterreich | Haus | 1.862 | 2.395 | 246 | 533 | 32% |
Niederösterreich | Wohnung | 2.038 | 2.573 | 268 | 536 | 29% |
Oberösterreich | Haus | 1.643 | 2.153 | 219 | 510 | 34% |
Oberösterreich | Wohnung | 1.927 | 2.589 | 258 | 662 | 38% |
Salzburg | Haus | 2.731 | 3.366 | 357 | 635 | 26% |
Salzburg | Wohnung | 2.535 | 3.463 | 342 | 928 | 40% |
Steiermark | Haus | 1.534 | 1.882 | 200 | 348 | 25% |
Steiermark | Wohnung | 1.770 | 2.321 | 236 | 551 | 34% |
Tirol | Haus | 2.885 | 3.584 | 378 | 699 | 27% |
Tirol | Wohnung | 2.862 | 3.544 | 374 | 682 | 26% |
Vorarlberg | Haus | 2.540 | 3.144 | 332 | 604 | 26% |
Vorarlberg | Wohnung | 2.479 | 3.068 | 324 | 590 | 26% |
Wien | Haus | 3.649 | 3.906 | 459 | 257 | 8% |
Wien | Wohnung | 3.471 | 3.908 | 442 | 437 | 14% |
*) Zur Berechnung:
Die Berechnung erfolgte auf Basis der aktuellen Angebotsdaten von ImmobilienScout24/Immobilien.net und unter folgenden Annahmen: Wohnung oder Haus wurde ab 2010 als Hauptwohnsitz genutzt und mittels Makler und mit einem Eigenkapitalanteil von 50 Prozent erworben. Beim Kauf wurden Grunderwerbssteuer, Eintragungsgebühren ins Grundbuch, Vertragserrichtungskosten, Maklergebühren und die Eintragung von Pfandrechten ins Grundbuch berücksichtigt. Beim Verkauf wurden Maklergebühren berücksichtigt. Für die Immobilienpreise wurde die Auswertung aller Angebotsdaten auf Immobilien.net/ImmobilienScout24 für Häuser und Wohnungen 2010 uns 2017 herangezogen. Die Datengrundlage umfasst über 250.000 Datensätze oder 5 Millionen Datenpunkte, ausschließlich von gewerblichen Immobilienmaklern.