Wien, 11. November 2014 - 75% der erwerbstätigen Österreicher sind mit ihrem Job zufrieden. Spaß an der Arbeit, 34 Wochenstunden und ein eigenes Büro wären die „Glücksfaktoren“
Wie zufrieden sind die Österreicher/innen mit ihren Jobs? Wie viel arbeiten sie tatsächlich, wie sehr klaffen Wunsch und Wirklichkeit auseinander? Mit Fragen der Arbeitszufriedenheit, -mobilität und -flexibilität befasst sich die neue Studie „So arbeitet Österreich“ von ImmobilienScout24. Integral Markt- und Meinungsforschung hat dafür mehr als 1.000 erwerbstätige Österreicher/innen repräsentativ*) befragt.
Drei Viertel der Österreicher zeigen sich mit ihrer aktuellen beruflichen Situation zufrieden (30% sogar sehr zufrieden) und vergeben ihrem aktuellen Job die Schulnote 2. Überraschend: Trotz Mehrfachbelastung und Minderbezahlung zeigen sich erwerbstätige Frauen überdurchschnittlich zufrieden mit ihren Jobs – mehr als ein Drittel ist derzeit sogar sehr zufrieden mit dem Beruf. Glücklich ohne Boss: Bei den Selbständigen – etwa jeder zehnte Österreicher zählt dazu - ist der Anteil der sehr Zufriedenen höher (41%) als bei den Unselbständigen (28%). Arbeiter (18%) und im Gastronomie- und Dienstleistungsbereich Beschäftigte (26%) zeigen sich deutlich weniger zufrieden mit ihrer beruflichen Situation. „Diese prinzipiell überwiegende Zufriedenheit hat uns überrascht. Mehr Freiheit, mehr Zufriedenheit – selbständigere Entscheidungen, Eigenverantwortlichkeit, freie Zeiteinteilung, eigenes Büro, das wirkt alles förderlich“, so Dr. Patrick Schenner, Geschäftsführer von ImmobilienScout24 in Österreich.
Immerhin 7 von 10 erwerbstätigen Österreichern würden, wenn sie vor der Wahl stünden, ihren derzeitigen Beruf wieder ergreifen. Insbesondere Selbständige (54%) sind von ihrer Berufswahl überzeugt. Facharbeiter, Meister (29%) und Arbeiter (18%) hingegen sind auch weniger enthusiastisch, was die Berufswahl angeht.
Zufrieden machen nicht unbedingt weniger Arbeitsstunden, sondern mehr Platz und Ruhe: Wer ein eigenes Büro sein eigen nennt, ist wesentlich zufriedener (43%) mit dem Job als Menschen, die in einem Mehrpersonenbüro (29%) sitzen oder gar ihren Arbeitstag in einem Großraumbüro fristen (15%). Etwas mehr als jeder Zweite arbeitet derzeit in einem Büro, im Schnitt mit 7 Kolleg/innen im Zimmer.
Und wie viele Stunden pro Woche würde man gerne im Schnitt arbeiten? 34 Stunden wäre das „Idealmaß“ der Österreicher, zeigt die Studie, und das quer über alle sozialen Gruppen. Zwischen Wunsch und Realität klaffen fünf Stunden. Die Wochenarbeitszeit beträgt im Schnitt laut Angaben der Befragten derzeit 39 Stunden pro Woche, mehr bei leitenden Angestellten und Selbständigen. Und dennoch: über die geleistete Wochenarbeitszeit herrscht mehrheitlich Zufriedenheit: 34% sind damit sehr zufrieden, 41% eher zufrieden, Frauen mehr (42%) als Männer (35%). Traum und Wirklichkeit klaffen am meisten bei den leitenden Angestellten auseinander.
Die Spaßgesellschaft bestimmt auch unsere Erwartungen an die Arbeit: Wenig überraschend macht die ideale Arbeit aus Sicht der österreichischen Erwerbstätigen in erster Linie Spaß (75%), gefolgt von guter Bezahlung (71%) und einem guten Betriebsklima (64%). Jeder Zweite verbindet den idealen Job mit Work-Life-Balance. 4 von 10 assoziieren ihn mit flexiblen Arbeitszeiten. Persönliche Forderung durch die Arbeit (15%), Karriere- bzw. Weiterbildungsangebote (je 12%), wenig Überstunden (11%), Heimarbeit (10%) und viele Dienstreisen (4%) werden nur von einer Minderheit unter die Top-Kriterien für den Traumjob gereiht.