Wien, 20. Februar 2014 - Neue Umfrage zeigt: Größte Störfaktoren unter Nachbarn sind Lärm und Neugierde. Vor allem Frauen nehmen gern Pakete für ihre Nachbarn an, holen deren Post aus dem Briefkasten oder bringen ein Stück Kuchen vorbei.
Während in Deutschland jeder Fünfte nicht weiß, wer neben ihm wohnt, kennt praktisch jeder Österreicher seine Nachbarn. Die Mehrheit ist mit ihrer Anwohnerschaft auch sehr zufrieden: Beeindruckende 62 Prozent der Österreicher nervt an ihren Nachbarn rein gar nichts und sie verstehen sich gut. Dies zeigt eine repräsentative Umfrage von ImmobilienScout24 unter rund 53 Österreicher/innen.
Satte 80 Prozent sehen die lieben Nachbarn mindestens einmal pro Woche und 37 Prozent kennen die in ihrer nächsten Umgebung lebenden Menschen sehr gut beziehungsweise gut. Jeder Dritte plaudert häufig mit den Nachbarn, die auch regelmäßig zu Partys eingeladen werden (7 Prozent). Ein eher distanziertes Verhältnis, das über ein "Hallo" nicht hinausgeht ist immerhin für 12 Prozent der Österreicher zutreffend. Aber wenn es darauf ankommt, sind die Österreich hilfsbereit. Vor allem Frauen nehmen gern Pakete für ihre Nachbarn an oder bringen auch ein Stück Kuchen vorbei.
Grundsätzlich haben die Österreicher ein gutes Verhältnis zu ihren Nachbarn. Der Nachbarschaftsfrieden hält jedoch nicht allen Belastungen stand. Lärm ist der häufigste Störfaktor im nachbarschaftlichen Miteinander. Dabei fühlen sich Singles mit knapp 20 Prozent fast doppelt so oft vom Lärm der Nachbarn belästigt, wie in Partnerschaft lebende Menschen (11 Prozent).
Aber auch die Neugierde der Anrainer kann die Nerven strapazieren. Offenbar wird genau geschaut, was nebenan passiert: Rund 17 Prozent fühlen sich von den Nachbarn beobachtet und 12 Prozent der Österreicher stört das auch.
Im Beschwerdefall setzen die meisten Menschen auf Konfliktbewältigung durch Kommunikation. 68 Prozent der Nachbarn würden zuerst mit ihrem Gegenüber reden, ob die Störung nicht abgestellt werden kann. Erst bei mehrfacher Belästigung wird zu härteren Methoden gegriffen: 12 Prozent der Österreicher würden sich beim Vermieter beschweren, 5 Prozent die Polizei rufen. Zum äußersten Mittel, nämlich dem Gang zum Gericht, würde nur 1 Prozent der Bevölkerung greifen.
Wenn es darauf ankommt, sind die Österreicher meist hilfsbereit. 53 Prozent der Frauen würden für den Nachbarn Pakete entgegennehmen (Männer 43 Prozent), sich gegenseitig Lebensmittel, Werkzeug oder Medikamente borgen (41 Prozent) oder in den Ferien die Blumen gießen (33 Prozent). Aber nur jeder fünfte Nachbar würde auch auf die Kinder oder Haustiere seines Gegenübers aufpassen. Für die Umfrage hat das Markforschungsinstitut Innofact im Auftrag von Immobilien-Scout24 530 Österreicher/innen befragt. Davon leben 48 Prozent in einer Umgebung von unter 10.000 Einwohner und 29 Prozent in einer Großstadt mit über 1 Mio. Einwohner.