Wien, 22. Mai 2017 – Neues ausprobieren, flexibel und frei sein ist das Privileg der Jungen – sollte man meinen. Die „Generation Y“ tickt aber ganz anders als erwartet. Schön wohnen ist ihr sehr wichtig, am besten im Speckgürtel, dafür nimmt die junge Generation durchaus auch einen Job in Kauf, der nicht ganz so attraktiv ist. Für Wohnformen der Zukunft ist man prinzipiell offen, zu alternativ sollten sie aber nicht sein, „WG? – nein danke“, so der Befund der Studie „Wohnen im Wandel der Generationen“, die Integral Markt- und Meinungsforschung für ImmobilienScout24 durchgeführt hat*).
Für ein gutes Drittel (35 Prozent) der befragten 16- bis 29-Jährigen ist Wohnen extrem wichtig, damit liegen „die Jungen“ über dem österreichischen Bevölkerungsschnitt. Dies deckt sich auch mit dem Befund, dass Work-Life-Balance für den Nachwuchs wesentlich mehr zählt als für die Generation X, die Babyboomer und die älteren Generationen (37 Prozent „extrem wichtig“). Zu einem gelungenen Leben gehört für die Generation Y darüber hinaus, die Welt gesehen zu haben (66 Prozent) und für das traute Heim einen Ehepartner zu finden (57 Prozent). Wohlstand zu erreichen hingegen zählt für die junge Generation nicht so wirklich. Auch den Kauf oder Bau einer Immobilie sieht ein knappes Drittel (28 Prozent) als wichtigen Baustein im Leben, ebenfalls mehr als der Bevölkerungsschnitt.
Für die Traumimmobilie würde die überwiegende Mehrheit der Gen Y durchaus auch einen unattraktiven Job annehmen. 68 Prozent können sich vorstellen, für die Traumimmobilie Abstriche bei der beruflichen Tätigkeit zu machen (Bevölkerungsschnitt: 51 Prozent). Das Wunsch-Zuhause liegt überraschenderweise nicht unbedingt dort, wo das pralle Leben stattfindet. Wohnen wollen „die Jungen“ genauso wie „die Alten“ am liebsten im Speckgürtel (35 Prozent), gefolgt von größerer Stadt oder Dorf (je 18 Prozent). Und der Job sollte möglichst nah am Wohnort sein – mehr als 37 Minuten im Schnitt sollte die Anreise zur Arbeit nicht dauern.
Wie zu erwarten, zeigen die Befragten mehr Interesse an Wohnformen der Zukunft als die älteren Generationen, so etwa an Smart Cities (29 Prozent versus 21 Prozent Bevölkerungsschnitt). Zu alternativ sollte es aber auch nicht sein: Wohngemeinschaften (WGs) oder Mehrgenerationenhäuser findet nur jede/r Zweite bei den 16- bis 29-Jährigen interessant, das Interesse daran steigt eher mit dem Alter. Allein zu wohnen und zu leben – damit haben „die Jungen“ kein Problem, aber das Single-Leben sollte maximal ein vorübergehendes und nicht eines auf längere Sicht sein (47 Prozent versus 37 Prozent Bevölkerungsschnitt). Als ideale Lebensform betrachtet das Single-Leben nur jede/r Zehnte.
Smart Living Technologien gegenüber zeigt sich die Generation Y erwartbar aufgeschlossen (45 Prozent versus 35 Prozent Bevölkerungsschnitt). Dass „den Jungen“ besonders der selbstfüllende Kühlschrank ideal erscheint, verwundert dabei wenig.
*) Über die Studie:
Für die Studie „Wohnen im Wandel der Generationen“ hat Integral Markt - und Meinungsforschung 2016 rund 1.000 Österreicher/innen mittels CAWI-Interviews bevölkerungsrepräsentativ befragt (1.007 Befragte, österreichische Bevölkerung der Altersgruppe 16-65 Jahre). Für die Studie „Wohntrends“ wurden bereits 2012 von Integral Markt- und Meinungsforschung rund 1.000 Österreicher/innen mittels CAWI-Interviews bevölkerungsrepräsentativ befragt.