Wien, 2. Februar 2017 – Gemeinhin gelten die Österreicher als wenig mobil und sehr heimatverbunden. Ganz so stimmt das Vorurteil aber nicht: Jedes Jahr ziehen aktuell etwa knapp 10 Prozent*) der Österreicher/innen um. Die Hälfte hat sogar schon mehr als drei Mal im Leben den Wohnort gewechselt. Die Befragten tun es aber nicht unbedingt gern. Für die Traumimmobilie würde man daher auch einen weniger attraktiven Job in Kauf nehmen. Das zeigt die aktuelle Studie „Wohnen im Wandel der Generationen“, die Integral Markt- und Meinungsforschung für ImmobilienScout24 durchgeführt hat**).
9 von 10 Österreicher/innen (92 Prozent) sind in ihrem Leben bereits mindestens einmal umgezogen, bei Frauen liegt die Rate etwas höher als bei Männern (95 versus 89 Prozent). Genau die Hälfte der Befragten ist bereits mindestens drei Mal umgezogen, jeder Fünfte gibt sogar an, fünf Mal oder öfter den Wohnort gewechselt zu haben. 2015 hat laut Statistik Austria knapp jeder zehnte Österreicher (9,4 Prozent) einen Umzug gewagt*). Sehr viel höher ist der Prozentsatz auch bei den als mobil geltenden USAmerikanern nicht: Laut U.S. Census Bureau zieht aktuell jeder neunte US-Amerikaner jährlich um***).
Allerdings zieht es die Österreicher beim Umzug nicht sonderlich ins Ausland: Für jeden
Fünften, für den ein jobbedingter Ortswechsel in Frage kommt, endet die Bereitschaft zum Umzug definitiv an der Staatsgrenze. Nur 10 Prozent meinen, sie wollten „schon immer mal aus Österreich hinaus“, 18 Prozent können sich zumindest vorstellen, temporär heimischen Boden zu verlassen. Es sind vor allem die Nähe zu Familie und Freunden, die man nicht missen möchte (45 Prozent). Zwei Drittel meinen, sie fühlten sich hier verwurzelt, ebenso viele glauben, an einem anderen Ort nicht glücklich werden zu können. „Etwas mehr als jeder fünfte Befragte hat in den letzten zwölf Monaten nach einer Immobilie gesucht, dabei rangieren Eigentumsobjekte mit 60 Prozent in Österreich vor Mietobjekten“, ergänzt Christian Nowak, Geschäftsführer von ImmobilienScout24 in Österreich.
Die Erfahrungen mit Umzügen dürften nicht immer die besten (gewesen) sein, denn nur eine Minderheit (4 Prozent) der Österreicher behauptet von sich, gerne umzuziehen und die Gelegenheit zu nützen, neue Gegenden und Nachbarn kennenzulernen. Zwei Drittel üben sich in Gelassenheit und finden sich im Anlassfall mit dem Notwendigen ab (65 Prozent), 3 von 10 (31 Prozent) betrachten Umzüge gar als blanken Horror. Bei den 16 bis 29-jährigen ist der Umzug weit weniger bedrohliches Schreckgespenst (22 Prozent) als bei der Generation 30 Plus.
Für die Traumimmobilie wäre jeder Zweite bereit, einen unattraktiven Job in Kauf zu nehmen. Die Bereitschaft ist auch hier bei den 16 bis 29-jährigen überdurchschnittlich hoch – knapp 70 Prozent der Jungen können sich vorstellen, für ihre Traumimmobilie Abstriche bei der beruflichen Tätigkeit zu machen.
*) Statistik Austria: http://www.statistik.at/web_de/statistiken/menschen_und_gesellschaft/bevoelkerung/wanderungen
**) Über die Studie:
Für die Studie „Wohnen im Wandel der Generationen“ hat Integral Markt- und Meinungsforschung 2016 rund 1.000 Österreicher/innen mittels CAWI-Interviews bevölkerungsrepräsentativ befragt (1.007 Befragte, österreichische Bevölkerung der Altersgruppe 16-65 Jahre). Für die Studie „Wohntrends“ wurden bereits 2012 von Integral Markt- und Meinungsforschung rund 1.000 Österreicher/innen mittels CAWI-Interviews bevölkerungsrepräsentativ befragt.
***) US Census Bureau: http://www.census.gov/topics/population/migration.html