In österreichischen Kellern sind Gasheizungen aktuell besonders beliebt. Viele Haushalte wechseln von Erdöl zum schadstoffärmeren, verträglicheren Erdgas. Der Wechsel sollte aber gut geplant sein, es gibt einiges dabei zu beachten.
Das Gas, das sich in einer Gasheizung befindet, ist brennfähig. Jede Heizung verfügt über einen Gasbrenner. Durch die Verbrennung entsteht Wärme, die dann in die Heizungsrohre über einen Wärmeträger weitergeleitet wird. Der Träger kann Wasser oder Luft sein. Bei einer Gasheizung wird der Treibstoff nicht wie bei Erdöl gebunkert, sondern das Gas wird je nach Bedarf über das öffentliche Versorgungsnetz an den Haushalt geliefert. Dadurch ist es eine relativ sichere Heizmethode, die Bewohner müssen nicht Angst haben, auf einem Pulverfass zu sitzen.
In vielen älteren Gebäuden dominieren noch Konstanttemperaturkessel. Sie arbeiten mit konstanten 70 Grad Celsius Betriebstemperatur und können nicht reguliert werden. Diese Technik ist mittlerweile überholt und Hausbesitzer, die noch damit heizen, sollten zu neueren Methoden wechseln, da diese deutlich effizienter und günstiger sind. Sehr zu empfehlen sind Niedertemperaturkessel. Wie der Name schon sagt, arbeiten sie mit niedrigen Kesseltemperaturen zwischen 35 und 75 Grad Celsius. Je nach Heizbedarf werden sie reguliert, im Sommer laufen sie auf Niedrigtemperatur.
Die modernste Variante sind Gaskessel mit Brennwerttechnik, die auch die Wärme der bei der Verbrennung entstehenden Abgase nutzen. Eine Voraussetzung für diese Technik ist, dass das Haus über ein geeignetes Abgassystem verfügt. Umbauten sind sonst sehr kostspielig, weshalb sich in solchen Fällen der Niedertemperaturkessel besser eignen kann.
Wenn die Wege bis zu den Entnahmestellen nicht zu weit sind und der Bedarf nicht zu groß ist, ist eine Gastherme sehr zu empfehlen. Die Kombination aus Heizung und Warmwasseraufbereiter eignet sich sehr für kleine Haushalte bzw. für den Einsatz in einzelnen Räumen, wie z.B. im Bad.
Erdgas ist nicht nur ein effizienter, sondern auch ein günstiger Energieträger. In Österreich müssen bei einer Erdgasheizung für 1 kWh im Schnitt etwas mehr als 8 Cent bezahlt werden. Damit kostet Gas weniger als die Hälfte von Strom. Die Verbrauchskosten sind im Vergleich zu anderen Energieformen nicht die günstigsten, z.B. sind Pellets, Erdwärme oder elektrische Luft-Wärmepumpen günstiger. Werden die Investition, die Betriebsnebenkosten und die Instandhaltungskosten dazugezählt, ist der Gasbetrieb aber im Vergleich sogar am günstigsten. Ein Einfamilienhaus kann in einem Jahr z.B. fast ein Fünftel der Kosten, die durch eine Pellets-Zentralheizung entstehen würden, sparen.
Der Einbau von Erdgasheizungen bzw. der Wechsel von Erdöl zu Erdgas wird in Österreich im Rahmen der Wohnbauförderung unterstützt. Besonders gefördert wird die Nutzung von Biogas, das anders als Erdgas nicht durch die Verbrennung fossiler Brennstoffe entsteht, sondern durch das Vergären von nachwachsenden Rohstoffen und Abfällen. Biogas ist im Vergleich eine umweltschonende, grüne Art zu Heizen.
Die Wohnbauförderung ist Sache der Bundesländer, weshalb sich die Höhe und die Kriterien regional unterscheiden. Für den Besitzer der Heizung ist wichtig zu wissen, dass die Förderung unbedingt vor dem Einbau bzw. dem Wechsel zu beantragen ist. Im Nachhinein kann kein Anspruch darauf geltend gemacht werden.