Architekt vs. Baumeister

Die ausschließlich universitäre Ausbildung des Architekten ist fokussiert auf das Planen. Das reicht von Städtebau über Siedlungsbau bis hin zum Einfamilienhaus und beinhaltet gestalterische, technische, wirtschaftliche und soziale Aspekte des Bauens. Dazu gehört auch ein über das Bauen hinausgehendes Verständnis und Schaffen von Architektur.

Ein ausgebildeter Architekt trägt zunächst den Titel Diplomingenieur (nach Studienabschluss an der Technischen Universität) oder Magister (nach Abschluss an der Akademie der bildenden Künste). Nach drei Jahren Berufserfahrung und Absolvierung der Ziviltechniker-Prüfung kann er um Befugnis ansuchen und zum Architekt vereidigt werden. Der Ziviltechniker weiß um Landes- und Bundesgesetze, die das Bauen betreffen. Er ist der technische Anwalt der Auftraggeber und genießt besondere Stellung bei den Behörden.

Die Ausbildung zum Baumeister ist dagegen an der Praxis orientiert, daran wie etwas gebaut wird. Nach Lehre oder Studium, sowie drei bis sechs Jahren praktischer Erfahrung legt er die Befähigungsprüfung für das Baumeistergewerbe ab. Dabei wurde er in den Bereichen Bautechnik, Baustofflehre, Statik, Materialkunde und -verbindungen, als auch Kalkulation geschult. Ein Architekt muss ebenso über Bautechniken Bescheid wissen. Er lernt Statik in bescheidenem Umfang und weiß natürlich wie ein Haus gebaut wird. Umgekehrt kann ein Baumeister auch planen. Zwar kaum eine Universität oder ein Krankenhaus, aber er sollte durchaus in der Lage sein, ein Einfamilienhaus zu planen. Ein Architekt darf jedoch kein Bauunternehmer sein. Ein Baumeister allerdings steht im Regelfall einer Baufirma vor, er ist Bauausführender.

Diese Trennung von Planung und Ausführung soll die Unbefangenheit des Architekten bei Beratung und Betreuung der Auftraggeber, sowie bei der Kontrolle der Bauausführung vor Ort gewährleisten. Der Architekt und der Baumeister kennen die Aufgabengebiete des anderen, diese sind aber verschieden. Der Architekt soll planen und der Baumeister soll ausführen. Trotz möglicher Überschneidungen erscheint diese Konstellation angesichts der je spezifischen Wissens- und Erfahrungsbereiche am effizientesten.

Theoretisch reicht der Baumeister

Der Baumeister agiert planend und ausführend. Das bedeutet, dass Sie die gesamte Leistung aus einer Hand bekommen. Um als Baumeister tätig zu werden sind eine mehrjährige Praxis sowie eine bestandene Baumeister-Konzessionsprüfung Voraussetzung.

Aus Gründen der Kontrollfunktion und somit Risikominimierung ist eine Abgrenzung zwischen Planer und Baumeister zu empfehlen.

Tipp: Der aktuelle Artikel befindet sich in Phase 2:
Hausbau planen
Phase