Günstig und umweltschonend heizen

In Zeiten steigender Energiepreise machen sich viele Österreicher auf die Suche nach alternativen Heizmethoden. Dabei sind in Österreich optimale Bedingungen für Fernwärme gegeben. Die Wärme aus der Tiefe ist umweltschonend und kostengünstig.

Schon seit den 50er Jahren werden viele Städte mit dieser umweltfreundlichen Heizmethode beheizt, in den ländlichen Regionen wird das Versorgungsnetz beständig ausgebaut. Vor allem Niederösterreich und Oberösterreich haben dabei eine Vorreiterrolle inne.

Wie funktioniert Fernwärme?

Fernwärme ist im Grunde genommen ein Nebenprodukt, das in Kraftwerken bei der Verbrennung von Rohstoffen entsteht. Meist handelt es sich dabei um Biomasseheizkraftwerke, allerdings wird auch die Energie von Heizkraftwerken, die mit fossilen Brennstoffen arbeiten, verwendet. Während die Wärme früher ungenutzt verpuffte, wird sie bei Fernwärmekraftwerken in das Wärmeversorgungsnetz umgeleitet. Als Träger der Wärme wird für gewöhnlich Wasser verwendet, das dann vor Ort über eine Übergabestation für das Betreiben des Heizungs- und Warmwassersystems verwendet wird. Das erkaltete Wasser wird anschließend wieder zum Versorger zurückgepumpt.

Welche Vorteile und Nachteile hat Fernwärme?

Fernwärme erfreut sich einer zunehmenden Beliebtheit. Mehr als ein Fünftel der österreichischen Haushalte werden mittlerweile auf diese Weise beheizt. Besonders groß ist der Anteil in der Stadt Linz mit mehr als 60 %. Deshalb steigt auch die Anzahl der Anbieter beständig. Ein Vergleich lohnt sich, da unterschiedliche Konditionen geboten werden. Ein Vorteil von Fernwärme ist, dass die Preise in den letzten Jahren nur moderat gestiegen sind. Im Vergleich zum vorigen Jahr sind sie sogar zurückgegangen. Besonders für kleinere Haushalte spielt auch die Platzersparnis eine große Rolle. Dadurch, dass die Wärme nicht vor Ort produziert, sondern geliefert wird, müssen keine großen Boiler oder Brennkessel installiert werden. Außerdem entstehen keine Abgase oder Ruß, die Kosten für den Schornsteinfeger können gespart werden. Grundsätzlich entstehen durch die Nutzung der Wärme keinerlei Nachteile, abgesehen von den Installationskosten für die Wärmeübergabestation. Ein nachträglicher Wechsel von anderen Heizformen ist für gewöhnlich kein Problem, die Umbaumaßnahmen halten sich in Grenzen, es müssen keine Rohre erneuert werden.

Wie teuer ist Fernwärme?

Die Kosten für die Raumheizung und Warmwassergewinnung teilen sich in einen Grundpreis und einen Arbeitspreis. Der Grundpreis liegt aktuell bei durchschnittlich 0,3 € pro m² im Monat plus Umsatzsteuer. Er umfasst folgende Leistungen:

  • Instandhaltung und Wartung der Wärmeversorgungsanlage,
  • Errichtungskosten der Anschlüsse und Hausstation,
  • Wartung des Zählers,
  • Entlüftung der Heizkörper,
  • Behebung von undichten Stellen
  • usw.

Der Arbeitspreis richtet sich nach dem Verbrauch und beginnt bei 37 € pro Megawattstunde bzw. für Warmwasser bei ca. 4 € pro m³ verbrauchtem Wasser. Ein durchschnittlicher österreichischer Haushalt verbraucht pro Jahr 3.500 kWh, das entspricht einem Grundpreis von ca. 130 €. Zum Vergleich: der durchschnittliche Strompreis pro Jahr liegt bei ca. 620 €.

Wieso Fernwärme am Anfang teuer sein kann

Die Installation von Fernwärme und Fernkälte ist bei Neubauten am kostengünstigsten, vor allem dann, wenn der Weg bis zum nächsten Fernwärmeanschluss nicht weit ist. Aber auch vorhandene Zentralheizungssysteme können verwendet werden, wenn sie gewissen technischen Anforderungen entsprechen. In solchen Fällen müssen Kessel und Brenner gegen eine Hausstation ausgetauscht werden. Bei Altbauten kann die Installation zur finanziellen und technischen Herausforderung werden. Viele zukünftige Lieferanten bieten ein Beratungsgespräch vor Ort an, bei dem die Möglichkeiten und Kosten für einen Wechsel zu Fernwärme aufgezeigt werden.

Die Gesamtkosten als Grundlage vom Preisvergleich bei Fernwärme

Sofern die technischen Voraussetzungen gegeben sind, sind Fernwärmeheizungen in Bezug auf die Kosten aber trotzdem am günstigsten. Die Investitionskosten mögen etwas höher sein, da die Geräte wartungsarm sind, sind die Instandhaltungskosten aber geringer als bei anderen Energiespendern. Außerdem gibt es in Österreich attraktive Förderungen für das Installieren von Fernwärmeheizungen, durch die die Anschaffungskosten gesenkt werden. Wichtige Anlaufstellen hierfür sind das Umweltamt, der österreichische Klima- und Energiefonds, diverse Landesförderstellen sowie die österreichischen Banken, die für die Nutzung von erneuerbaren Energien spezielle Kredite anbieten. Im Rahmen einer Energieberatung oder eines Erstgesprächs mit dem Erstlieferanten erhalten Interessenten meist genauer Auskunft über die Fördermöglichkeiten. Das gehört heutzutage zu einem guten Kundenservice.

Wie kann Fernwärme die Kosten senken?

Auch wenn die Anschaffungs- und Anschlusskosten etwas höher als bei alten Heizmethoden sind, lohnt sich die Investition, da die Heizkosten dafür umso geringer sind und sich der Mehraufwand schnell ausgleicht. Außerdem wird das Wechseln des Anbieters vielfach von den Ländern gefördert. Muss für die Errichtung ein Darlehen aufgenommen werden, schießt die Stadt Wien z.B. pro Jahr bis zu 7 % zu, außerdem sind einmalige Zuschüsse in Höhe von 30 % der Baukosten möglich. Wie hoch die Zuschüsse sind, hängt von den jeweiligen Bundesländern ab, im Allgemeinen sind sie aber sehr großzügig.

Ein nicht zu verachtender Vorteil dieser sauberen Heizmethode ist die Umweltfreundlichkeit. Während z.B. eine Elektroheizung trotz Ökostrom 40 g CO2 pro KWh ausstößt, sind es bei einer Erdwärme-Wärmepumpe nur ca. 13 g. Im Vergleich zu einer Gasheizung liegt die CO2-Einsparung sogar bei fast 95 %.

Was ist bei einem Kostenvergleich zu beachten?

Der Kostenvergleich mit anderen Energieformen zeigt, dass Fernwärme die aktuell günstigste Variante der Wärmegewinnung ist, dicht gefolgt von Erdgas und mit weitem Abstand zu Öl und Pellets. Wer für seinen Hausanschluss den günstigsten Fernwärmeanbieter sucht, sollte sich unbedingt verschiedene Angebote von unterschiedlichen österreichischen Anbietern einholen. Es gibt eine Vielzahl von regionalen Anbietern, die nur ein eingeschränktes Versorgungsgebiet haben, dafür einen umso besseren Kundenservice bieten.

Günstige Fernwärme in Wien und allen großen Städten

Sehr günstig ist die Fernwärme z.B. in den Städten Graz oder Linz und das Fernwärmenetz ist hier sehr gut ausgebaut. Auf landesweiter Ebene sind größere Anbieter, wie z.B. die Kelag oder E-Control zu empfehlen. Sie haben den Vorteil, dass zwischen mehreren verschiedenen Tarifen gewählt werden kann und so die Belieferung optimal an den tatsächlichen Verbrauch angepasst werden kann.

Alle Anbieter in Österreich verfügen über ein gut ausgebautes Netz an Fernwärmeleitungen und können durch die vielen Kraftwerke, von denen sie die Naturwärme beziehen, eine lückenlose Versorgung garantieren.

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