Holzfenster leben länger

Wie lange hält ein Holzfenster? Wie lange erfüllt es zuverlässig seinen Dienst und wie lange bleibt es schön? Solche Fragen hat eine 2005 veröffentlichte Studie des WWF beantwortet, und sie besagt ganz klar: Die Lebensdauer eines Holzfensters liegt weit höher als landläufig angenommen wird.

Im Schnitt werden Holzfenster nach etwa 60 Jahren ausgetauscht, Kunststoff-Fenster dagegen schon nach etwa 20 Jahren - laut der Studie gilt dies zumindest für den britischen Fenstermarkt. In Österreich dürften die Werte in einem ähnlichen Bereich liegen.  

Moderne High-Tech-Bauteile

Zudem wird mit einem weiteren Vorurteil wird aufgeräumt: Holzfenster sind längst nicht mehr so wartungs- und reparaturanfällig wie ihnen gerne unterstellt wird. Denn die in der Nachkriegszeit teilweise eingebauten Weichholzfenster minderer Qualität sind modernen High-Tech-Bauteilen aus sehr sorgfältig ausgewählten Hölzern gewichen. Lang wirkende Anti-Fäulnisgrundierungen sind bei hochwertigen Fenstern selbstverständlich, und neue Oberflächen-verfahren haben die heutigen Holzfenster ausgesprochen wartungsfreundlich gemacht. Manche Hersteller bieten Holzfenster sogar mit einer zehnjährigen Gewährleistung auf die Beschichtung an.

Holzfenster kann jeder pflegen

Gegenüber Fenstern aus anderen Materialien haben Holzfenster den großen Vorteil, dass sie auch vom Laien ohne Spezialgeräte leicht ausgebessert und gepflegt werden können. Ein wenig Pflegemilch, die man zweimal jährlich am besten nach dem Fensterreinigen aufträgt, macht die Holzoberflächen unempfindlich gegenüber Witterungseinflüssen und sorgt auch noch für eine schöne Optik. Für die Ausbesserung von Rahmen aus anderen Materialien,die durch Witterungseinflüsse übrigens ebenfalls altern, ist dagegen in der Regel ein Fachmann notwendig.

Verfärbungen durch Sonneneinstrahlung und Verschmutzungen, wie sie etwa bei Kunststoff vorkommen können, sind irreversibel. Für gealterte Holzfenster gibt es heute hochwertige Beschichtungen auf Wasserbasis mit äußerst hoher Lebensdauer. Sie sind umweltfreundlich und sorgen dafür, dass alte Fenster im Handumdrehen wiederwie neu aussehen - und zwar für ganz viele weitere Jahre!

Holzfenster dauerhaft erhalten

Es geht darum, die vorhandenen Holzfenster möglichst lange zu erhalten. Eine wichtige Rolle spielt dabei der richtige Anstrich. Wurde beim letzten Mal ein Lack verwendet, der die Holzporen verschließt, ist das natürliche Material vielleicht bereits in Mitleidenschaft gezogen - es kann nicht mehr "atmen", das Holz beginnt zu faulen. Mit Schleifpapier sollte der Heimwerker in einem solchen Fall zunächst die Lackschicht entfernen. Danach wird eine neue Lasur aufgetragen, die jedoch offenporig sein muss. Das heisst: Der Anstrich ist nun so durchlässig, dass genügend frische Luft an das Holz gelangen kann.

So streichen Sie ihre Fenster richtig

Gerade die Fenster auf der Wetterseite sind stark beansprucht. Hier empfiehlt es sich den Lack alle zwei bis drei Jahre zu erneuern. Auch bei den anderen Fenstern sollte höchstens fünf Jahre zwischen den Anstrichen vergehen. Die Lackierung der Rahmen ist relativ leicht zu bewerkstelligen. In einem ersten Schritt kümmert man sich um den Fensterkitt.

Lose Teile entfernen und neu verkitten

Auch Risse sollten mit Fensterkitt wieder verschlossen werden. Diese Arbeit ist wichtig, denn der Kitt verhindert das Eindringen von Wasser in das Rahmeninnere. Führen Sie diese Vorarbeit bei allen Fenstern aus, die neu lackiert werden müssen. Der Kitt muss danach eine Woche aushärten, damit man ihn gut überstreichen kann. Die Fensterrahmen müssen vor dem Lackieren von loser Farbe und Verunreinigungen befreit werden. Lose Farbe kann mit einer Drahtbürste entfernt werden. Feste Farbteile werden nur angeschliffen. Ist der Rahmen stark angegriffen, kann man kleinere, verwitterte Holzteile entfernen und mit Holzkitt nachformen.

Beachten Sie auch hier die Trocknungszeit. Kleben Sie die Scheiben an den Kittfugen ab. Nun können die Rahmenteile lackiert werden. Wird auch die Rahmeninnenseite des Fensters lackiert, muss das Fenster auf jeden Fall so lange geöffnet bleiben, bis die Farbe durchgetrocknet ist. Es kann sonst passieren, dass die Rahmen durch die Farbe verkleben und nicht mehr ohne Beschädigung der Lackierung geöffnet werden können.

Fenster sind das Aushängeschild des Hauses

Ihr Aussehen ist entscheidend für das Erscheinungsbild eines Gebäudes. Wer neu baut oder einen Altbau saniert, sollte deshalb darauf achten, dass die Fenster zum Baustil des Hauses passen. Der natürliche Werkstoff Holz bietet beim Fensterbau viele Gestaltungsmöglichkeiten. Ob rund oder mehreckig, filigran oder mit Sprossenteilung - individuelle Lösungen lassen sich mit Holz bis ins Detail umsetzen. Fenster bestimmen die Raumwirkung entscheidend mit, denn ihre Anordnung, Größe, Farbe und Verarbeitung nehmen Einfluss darauf, wie die Bewohner ihren Lebensraum wahrnehmen.

Hochwertig und echt - diese Attribute verbinden viele Menschen mit dem Naturwerkstoff. Dank seiner natürlichen und warmen Ausstrahlung schafft Holz ein angenehmes Raumklima und trägt so zum Wohlbefinden in den eigenen vier Wänden bei. Mit Beschlägen oder Oberflächenbehandlungen lassen sich die Innenseiten von Holzfensterrahmen zudem flexibel an die unterschiedlichsten Inneneinrichtungen und Wohnstile anpassen.  

Material mit hoher Dämmwirkung

In punkto Energiesparen sind Fenster aus Holz die richtige Wahl. Denn Holz hat eine hohe Dämmwirkung: Im Winter hilft es, die Kälte draußen zu halten, und im Sommer schützt es wirksam vor Hitze. Holzfenster erfüllen die Anforderungen der neuen Energieeinsparverordnung, weil sie den Energieverbrauch und die damit verbundenen Heizkosten senken. Je nach Bauart eignen sie sich sogar für Null-Energie- und Passivhäuser. Zur Wohnqualität zählt auch die Ruhe vor äußeren Geräusch-Einflüssen. Mit Holzfenstern lassen sich selbst gehobene Ansprüche an den Schallschutz erfüllen. Entgegen der landläufigen Meinung behält Holz im Falle eines Brandes lange seine Festigkeit. Für hohe Anforderungen an den Brandschutz gibt es entsprechende Brandschutzverglasungen mit Holzrahmen.

Pflegen statt streichen

Ständiges Nachstreichen - lange Zeit war das für viele Bauherren der Hauptgrund, auf Holzfenster zu verzichten. Neue Oberflächenverfahren, etwa das Versiegeln von Fugen oder das Auftragen spezieller Lasuren, haben die Fensterpflege in den letzten Jahren erheblich vereinfacht. Hinzu kommt, dass immer mehr Bauplaner auf konstruktiven Holzschutz setzen. So sorgen beispielsweise ausreichende Einbautiefen in der Außenwand oder Dachüberstände dafür, dass die Fenster nicht ständig der Nässe ausgesetzt sind. Dennoch muss Holz - wie jedes andere Rahmenmaterial auch - gepflegt werden.

Durch die neuen Oberflächentechniken ist der Aufwand jedoch gering: Pflegemittel, die im Handel oder bei Fensterherstellern erhältlich sind, werden ein oder zweimal im Jahr beim Fensterputzen aufgetragen. Sie schützen die Fenster wirksam vor Witterungseinflüssen und zögern weitere Farbbehandlungen hinaus. Mit der richtigen Pflege überdauern Holzfenster mehrere Generationen.

Haltbarkeit von heimischen Holzarten

Die Haltbarkeit von Holzfenstern ist nicht nur eine Frage der Oberflächenbehandlung, sondern auch der Holzart. Fenster aus Nadelholz haben eine Lebenserwartung von rund 100 Jahren, Fenster aus Laubholz sogar bis zu 300 Jahren. Neben den bewährten Hölzern wie Fichte, Tanne, Kiefer, Lärche und Eiche wird in letzter Zeit auch die heimische Douglasie immer öfter beim Fensterbau eingesetzt.

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