Kosten, Arten und Materialien im Überblick

Unter dem Dachstuhl versteht sich das gesamte Dachtragewerk, also alles, auf dem die Dachdeckung aufliegt. In der Regel ist das Gestell aus Holz, kann aber auch aus Stahl oder Beton gefertigt sein. Das ist jedoch nur bei größeren Gebäuden oder Industriehallen der Fall. Die üblichen Konstruktionsarten und deren Kosten stellen wir nachstehend vor.

Welche Arten von Dachkonstruktionen gibt es?

Grundsätzlich wird zwischen zwei Dachkonstruktionen unterschieden:

  • Pfettendach
  • Sparrendach

Ein Pfettendach besteht aus mehreren Pfarren, die hintereinander in Firstrichtung gestaffelt werden. Die Sparren liegen auf einem Pfetten auf und werden zusätzlich noch von in den Raum hineinragenden Stielen gestützt. Der Vorteil eines Pfettendachs ist, dass sich so großzügige Wohnräume unter dem Dach errichten lassen. Mögliche Dachformen sind das Satteldach sowie Walmdach und Pultdach.

Das Sparrendach ist die älteste Form der Dachkonstruktion. Sie zeichnet sich durch hintereinander gestaffelte Sparrenpaare aus, die am Sparrenfuß miteinander verbunden sind. Im Gegensatz zum Pfettendach hat das Sparrendach keine Stiele, die im Raum stehen.

Gegenüber dem Sparrendach bietet das Pfettendach den Vorteil, dass du bei der Konstruktion weniger Holz benötigst und so deine Materialkosten geringer sind. Außerdem ist es einfacher, eine Gaube oder Loggia einzuplanen.

Wie berechnen sich die Kosten eines Dachstuhls?

Der Preis ist von vielen verschiedenen Faktoren abhängig:

  • Zu überdachende Grundfläche
  • Neigungswinkel
  • Wetterbeständigkeit
  • Regionale Preisunterschiede der Handwerker

Neigungswinkel und Grundfläche bestimmen selbstverständlich den Materialverbrauch. Lebst du in einem Gebiet, in dem es häufig stürmt, dann muss der Dachstuhl statisch unterstützt werden, um keine Gefahr für das Haus und die Bewohner darzustellen.

Zu den Kosten hinzu kommen eventuelle Gauben oder eine Dachloggia, die du einbauen lassen möchtest.

Weiters musst du die Dacheindeckung mit zu den Kosten des Dachstuhls zählen, da du keinen Dachstuhl ohne Eindeckung haben kannst. Die Preise der Eindeckung schwanken jedoch sehr. Hier kommt es darauf an, ob du dich für Tonziegel, Betonsteine, Schieferplatten oder ein anderes Deckungsmaterial entscheidest. Auch die Verlegearten unterscheiden sich preislich.

Nehmen wir Schiefer als Beispiel. Das Naturmaterial hat deutlich höhere Anschaffungskosten als Tonziegel oder Betonsteine, jedoch auch eine höhere Lebensdauer.

Zusätzlich zu den Materialkosten des Parketts müssen die Kosten für die Aufbereitung des Untergrunds, die Trittschalldämmung, die Sockelleisten, die Verlegekosten durch einen Profi sowie die Oberflächenbehandlung des neuen Bodens beachtet werden. Falls dein alter Boden entsorgt werden muss, kommen auch diese Kosten hinzu.

Schiefer Verlegeart Durchschnittlicher Preis pro Quadratmeter in Euro
Universal-/Bogenschnitt-Deckung 70
Dynamische Rechteck Doppeldeckung 95
Rechteck Doppeldeckung 95
Schuppendeckung 95
Deckung mit Spitzwinkel 105
Altdeutsche Deckung 140
Wilde Deckung 160

Bei einem Einfamilienhaus mit einer Dachfläche von 150 Quadratmetern belaufen sich die Kosten also auf 10.500 Euro bis 24.000 Euro – alleine für die Dacheindeckung.

Hinzu kommt das Dämmmaterial. Hier kommen mindestens 4.000 bis 5.000 Euro auf dich zu, je nach Material und auch abhängig davon, ob du mit den Handwerkern einen Fixpreis ausgemacht hast oder nicht. Die Wärmedämmung kostet zwischen 30 bis 60 Euro pro Quadratmeter, was für unser Beispiel einen Preis von 6.750 Euro bei einem Quadratmeterpreis von 45 Euro macht.

Was kostet ein Dachstuhl?

Die Kosten des reinen Dachstuhls, also der Materialien sowie der Montage der Pfetten und Sparren, belaufen sich auf etwa 60 Euro pro Quadratmeter für ein reguläres Satteldach. Unter 50 Euro pro Quadratmeter ist es schwer, etwas zu finden, aber nach oben hin ist alles offen. Abhängig ist es auch vom genutzten Material, also für welches Holz du dich entscheidest, oder ob es besonders stark sein muss, um den widrigen Witterungsbedingungen entgegenzutreten.

In unserem Beispiel, also bei einem Dach von 150 Quadratmetern Größe, kommst du so auf 9.000 Euro reine Dachstuhlkosten.

Arbeit Durchschnittlicher Preis pro Quadratmeter in Euro Gesamtpreis
Dachstuhl (Materialien & Aufbau) 60 9.000
Wärmedämmung (mittleres Preissegment) 45 6.750
Dachdeckung (mit Schiefer, unteres Preissegment) 70 10.500
Gesamtpreis   26.250 Euro

Rechne mit etwa 30.000 Euro als Kosten deines Dachstuhls.

Was kostet der Bau einer Dachgaube oder einer Loggia?

Möchtest du zusätzlichen Wohnraum unterm Dach schaffen, dann bietet es sich an, gleich mit dem Neubau des Dachstuhls eine Gaube oder Loggia zu planen. Gauben können nachträglich eingebaut werden, benötigen dann jedoch die Genehmigung des zuständigen Amtes. Gehe also auf Nummer sicher und plane die Gaube sofort mit ein.

Je nach Gaubenform kannst du von 2.000 bis 5.000 Euro ausgehen. Dabei handelt es sich um die Standardvariante der Gaube. Rechne mit 1.500 bis 3.500 Euro Einbaukosten, je nach Größe der Gaube. Zu den Kosten des Dachstuhls kommen also noch einmal mindestens 3.500 Euro hinzu.

Gibt es Förderungsmöglichkeiten?

Wenn du die Kosten deines Dachstuhls senken möchtest beziehungsweise Unterstützung bei der Finanzierung brauchst, kannst du dich an dein jeweiliges Bundesland wenden. Fast alle Länder fördern die Installation einer Photovoltaikanlage. Wenn du bei einem Altbau eine thermische Sanierung des Dachstuhls durchführst, kannst du dich ebenfalls nach diversen Fördermitteln erkundigen. Die Stadt Wien zum Beispiel fördert die umfassende thermische Sanierung mit maximal 700 Euro pro Quadratmeter. Allerdings muss das Haus dafür älter als 22 Jahre sein.

Wende dich am besten an dein zuständiges Amt, um weitere Informationen zur Förderung von Sanierungen und Neubauten zu erhalten.

Kannst du beim Bau des Dachstuhls Kosten sparen?

Durch Eigenleistungen kannst du beim Hausbau immer Kosten einsparen. Allerdings sollten Dacharbeiten nur von Fachpersonal ausgeführt werden. Du kannst jedoch die Materialien, also die Pfetten und Sparren des Dachstuhls, selbst kaufen und dich so nach besseren Angeboten umsehen. Dadurch verringerst du deine Gesamtkosten.

Außerdem solltest du mit den Handwerkern einen Fixpreis ausmachen. So stellst du sicher, dass dir keine vorher nicht kalkulierten Kosten zu Lasten gelegt werden.

Tipp: Der aktuelle Artikel befindet sich in Phase 3:
Hausbau finanzieren
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