Die Kosten frühzeitig ermitteln
Wie viel wird das Bauen tatsächlich kosten? Der Baukostenindex gibt Auskunft über die typischen Preise für Bauarbeiten aller Art und die zu erwartenden Gesamtkosten für die eigene Immobilie.
Wo kann der Baukostenindex eingesehen werden?
Der Baupreisindex wird von der Statistik Austria veröffentlicht und ist auch für Privatpersonen einsehbar. Er wird vierteljährlich aktualisiert und gibt somit eine sehr verlässliche Auskunft über die aktuellen Preise und Baukosten. Außerdem hält der Baukostenindex die Preisentwicklung der letzten Jahre fest, wodurch ein Eindruck von den zu erwartenden Kostenveränderungen gewonnen werden kann. Drohen die Preise rasant anzusteigen, sollte nicht länger mit dem Bau einer Immobilie gewartet werden.
Was ist der Unterschied zwischen dem Baukostenindex und dem Baupreisindex?
Der Baupreisindex ist ein Wert, der die Veränderung der tatsächlichen Preise angibt, d.h. den Prozentsatz, den der Bauherr für die Bauarbeiten im Vergleich zum Vorjahr mehr oder weniger bezahlen muss.
Der Baukostenindex gibt hingegen an, wie sich die Kostengrundlagen verändert haben, z.B. die Materialkosten.
Wie werden sich die Baukosten laut Index entwickeln?
Die Baukosten sind in Österreich im Vergleich zum vorigen Jahr heuer erneut gestiegen, und zwar um ca. 2,4 %. Im Vergleich zu 2010 sind sie sogar um fast 10 % gestiegen. Auffallend dabei ist das West-Ost-Gefälle in Österreich. Mit Ausnahme der Bundeshauptstadt Wien, in der die Preise am teuersten sind, steigen die Preise im Westen schneller an als im Osten. Ein Grund dafür sind die hohen Grundstückspreise und die Inflation, im Osten liegen die Preise für Grundstücke und Arbeitskräfte deutlich unter dem Österreichschnitt.
Wie werden sich die Baupreise entwickeln?
Die Baupreise haben sich parallel zu den Baukosten entwickelt, auch sie sind seit 2010 um mehr als 10 % gestiegen, im Vergleich zum vorigen Jahr aber nur um 1,8 %. Besonders stark ist der Preisanstieg bei den Bauarbeiten, die Arbeitskräfte sind um ca. 2 % teurer geworden, seit 2010 sogar um fast 14 %.
Wo sollte der Baukostenindex berücksichtigt werden?
Die Planung einer Immobilie kann je nach Größe und Ausstattung schnell mehr als ein Jahr ausmachen. In dieser Zeit können sich die Preise, wie der aktuelle Trend zeigt, schnell ändern. Die Preissteigerung sollte deshalb unbedingt beim Planen der Finanzierung in Form eines Aufschlags berücksichtigt werden, denn bis der Bau fertiggestellt ist, können noch weitere Jahre vergehen. Bei dem aktuellen Trend nach oben kann die Kostendifferenz erheblich sein.
Was kostet ein Einfamilienhaus in Österreich?
Die zu erwartenden Baukosten sind sehr stark davon abhängig, wo das Haus gebaut werden soll. Während im Burgenland die Preise bei 1.150 € pro m² beginnen, sind in Wien oder Graz 5.000 € keine Seltenheit. Im Durchschnitt müssen für ein Einfamilienhaus mit ca. 120 m² Wohnfläche 600.000 € eingeplant werden, wobei der Großteil der Kosten durch das Grundstück entsteht, das Haus selbst kostet je nach Ausstattung ca. 305.000 €. Wie teuer das Haus aber wirklich ist, muss individuell ermittelt werden. Hier ist es sinnvoll, ein vergleichbares Bauprojekt in der Nähe als Anhaltspunkt zu wählen. Allgemein ist es ratsam, sich einen Kostenvoranschlag vom Bauunternehmen erstellen zu lassen und einen Einheitspreisvertrag oder Pauschalpreis zu vereinbaren.