Hausbau-Kosten auf einen Blick

Willst du deinen Traum, das eigene Haus zu bauen, endlich verwirklichen? Dann solltest du dir vorher die Frage stellen, was für Kosten mit einem Hausbau verbunden sind.

Präzise Kostenangaben für einen Hausbau sind schwer zu machen. Beispielsweise kommen bei einer Grundstücksfläche von 850 Quadratmeter mit einer Wohnfläche von 150 Quadratmeter im Durchschnitt Kosten von etwa 320.000 Euro auf dich zu. Von diesem Mittelwert kannst du aber auch stark abweichen, denn die Kosten für einen Hausbau sind von vielen Faktoren abhängig:

Grundstückslage Die Lage des Grundstücks hat einen erheblichen Einfluss auf dessen Wert. Angebot und Nachfrage bestimmen hier den Preis. Grundsätzlich sind Grundstücke auf dem Land um einiges günstiger als in der Innenstadt.
Haustyp Ein Massivhaus ist deutlich teurer im Bau als ein Fertighaus. Die Anzahl der Etagen und die Form des Gebäudes fließen ebenfalls in die Summe ein. Als Faustregel für die Kosten beim Hausbau gilt: Umso verwinkelter das Haus werden soll, desto komplizierter wird der Bau. Das geht wiederum mit höheren Kosten einher.
Kellerbau Ein Kellergeschoss auszubauen ist aufwendig und kostet demnach einiges. Wenn du die zusätzliche Fläche eines Kellers nicht benötigst, sparst du Kosten ein, indem du lediglich ein ebenerdiges Fundament gießen lässt.
Grundfläche

Je größer das Haus werden soll, desto teurer wird das ganze Bauprojekt. Für jeden Quadratmeter fallen Material- und Arbeitskosten an.

Qualität der Baumaterialien

Gute Qualität kostet immer mehr. Theoretisch lässt sich bei einigen Materialien Geld sparen. Doch hier ist Vorsicht angebracht: Spare nicht an der falschen Stelle. Dadurch entstehen später Folgeschäden, die dich mehr kosten können, als das Material zu Beginn.
Haustechnik Ob du dich für Gas, Strom oder Erdwärmepumpe entscheidest, bleibt dir überlassen. Wichtig für diese Entscheidung ist nicht nur die Einstellung zur Umwelt, sondern auch der Geldbeutel. Ein herkömmliches Heizsystem kostet weitaus weniger als die Installation einer regenerativen Heiztechnik. Doch solche ressourcenschonenden Techniken werden oft durch finanzielle Zuschüsse und zinsgünstige Kredite gefördert.
Anzahl der Fenster Eine große Anzahl an Fenstern trägt durch den vermehrten Lichteinfall zu einer freundlichen Wohnatmosphäre bei. Dabei ist aber zu beachten, dass jedes Fenster und jede Tür zusätzlich kostet. Je mehr du einbauen lässt, desto höher wird die Bausumme also. Ein guter Kompromiss sind weniger Fenster, die dafür großflächiger ausfallen.
Innenausstattung Die Innenausstattung hat einen erheblichen Einfluss auf die Gesamtkosten des Hauses. Entscheidest du dich für eine luxuriöse, hochmoderne Einrichtung, sind die Kosten dementsprechend hoch. Wenn du auch mit einer schönen Standardeinrichtung glücklich bist, sparst du einiges an Kosten. Das betrifft vor allem die Bodenbeläge, die Sanitäreinrichtungen, das Beleuchtungssystem und die Küchenausstattung.
Garten Auch der Garten kann eine beachtliche Summe Geld kosten. Indem du Preise vergleichst und den Spaten selber in die Hand nimmst, sparst du einiges an Kosten ein.

Hausbau-Kosten - Baunebenkosten

Genau beantworten lässt sich die Frage nach den Hausbau-Kosten nur schwer. Grundsätzlich machen die Nebenkosten etwa 15 Prozent der Gesamtkosten aus. Natürlich können auf jeder Rechnung unterschiedliche Posten auftauchen, weshalb der genaue Prozentsatz vom jeweiligen Bauprojekt abhängt.

Um dein Haus bauen zu dürfen, musst du eine Baubewilligung bei der Gemeinde, beziehungsweise beim Magistrat einholen. Für ein Einfamilienhaus kostet eine Baubewilligung etwa 500 bis 800 Euro.

Auch eine Grundstücksvermessung kann für dich sinnvoll sein. Besonders wenn du in der Nähe der Grundstücksgrenze bauen willst, ist es wichtig, die eigenen Grundstücksgrenzen oder die der Nachbarn rechtsverbindlich zu kennen. Die Kosten von 2.000 bis 3.000 Euro  sind für gewöhnlich in den Erschließungskosten enthalten.

Eine Grundstückserschließung umfasst alle baulichen Maßnahmen, um das Grundstück nutzbar zu machen. Dazu gehören auch rechtliche Regelungen. Die Kosten sind abhängig von der Größe des Grundstücks und dem bereits vorhandenen Netz an Leitungen. Im Schnitt kostet alles zusammen 10.000 bis 15.000 Euro.

Ein Architekt ist beim Bau eines Hauses viel wert. Zu seinen Aufgaben gehören die technische, gestalterische und wirtschaftliche Planung des Hauses. Weiters kümmert er sich um den Bau des Hauses an sich. Das Honorar fällt von Architekt zu Architekt unterschiedlich aus, sollte aber zwischen zehn und 15 Prozent der Bausumme liegen.

Ein Prüfstatiker überprüft die Baustelle nicht nur allgemein, sondern auch auf lage- und höhenmäßige Übereinstimmung mit den Bauplänen. Abweichungen von den bewilligten Bauplänen werden an die Baubehörde gemeldet. Das Honorar ist von der Größe und der Komplexität des Bauvorhabens abhängig.

Ein Bodengutachten wird häufig von der Behörde für die Baubewilligung vorausgesetzt. Die Kosten liegen zwischen 500 und 1.000 Euro.

Eine Baustraße ermöglicht während der Bauphase den Transport von Baumaterialien und das Befahren mit schweren Baumaschinen. Die Einrichtung der Baustraße nimmt etwa 500 bis 1.000 Euro in Anspruch.

Bereits in der Bauphase kann es zu Schäden am Rohbau kommen. Sichere dich daher mit einer Bauversicherung ab. Etwa 300 Euro kannst du für die Versicherung einplanen.

Hausbau-Kosten - Der Rohbau

Bruttogeschossfläche

Die Bruttogeschossfläche (BGF) ist die Summe (Gesamtheit) aller einzelnen Geschossflächen, die aus den Außenabmessungen (äußeren Begrenzungen) der einzelnen Geschosse ermittelt wurde.

Die größte Summe ergibt sich für den Rohbau. Das reicht von den ersten Erdarbeiten bis zur Errichtung des Dachstuhls. Bei einem Einfamilienhaus kommen beim Rohbau ungefähr 600 bis 700 Euro pro Quadratmeter Nutzfläche zusammen, bei Gebäuden mit höherem Standard können es auch über 800 Euro werden.

Baustelleneinrichtung/-sicherung Ungefähr zwei Prozent der Rohbau-Gesamtkosten fallen für diese Position an. Pro Quadratmeter Bruttogeschossfläche ist mit etwa 25 Euro zu rechnen.
Erdarbeiten In die Erdarbeiten fließen etwa drei Prozent der Rohbaukosten ein. Pro Quadratmeter Bruttogeschossfläche rechnet man mit etwa 30 Euro.
Tiefbau und Entwässerung Je nachdem, was konkret gemacht werden muss, fallen für diese Arbeiten etwa ein Prozent der Kosten an.
Maurerarbeiten Bei einem Massiv-Bauhaus nehmen die Maurerkosten ungefähr 20 Prozent der Gesamtrohkosten ein.
Betondecke Etwa 15 Prozent der Gesamtkosten entfallen auf das Einziehen der Betondecken. Das entspricht etwa 150 Euro pro Quadratmeter Bruttogeschossfläche.
Handwerker Handwerksarbeiten machen etwa zehn Prozent der Rohbaukosten aus. Auch das zu verbrauchende Material muss berechnet werden. Für Handwerker geben Sie etwa 80 Euro pro Quadratmeter Bruttogeschossfläche aus.
Dachlattung Je nach Dach können bis zu 20 Prozent der Gesamtrohbaukosten zusammenkommen. Flachdächer sind beispielsweise günstiger als Satteldächer.
Stiegen Bis zu 800 Euro kann der Quadratmeter Stiegen kosten. Eine günstige Stiege kommt mit der Hälfte des Preises aus.
Bauabdichtung Die Bauabdichtung macht etwa ein bis drei Prozent der Rohbaukosten aus. Auch das Dach ist darin inbegriffen.
Dacheindeckung Streng genommen gehört die Dacheindeckung nicht mehr zum Rohbau, wird aber hier der Vollständigkeit halber aufgeführt. Etwa vier bis acht Prozent der Gesamtbaukosten fallen hier an. Entscheidend ist dabei die Eindeckungsart.

Hausbau Kosten - Der Innenausbau

Die Kosten des Innenausbaus sind größtenteils vom Häuslbauer abhängig. Entscheidest du dich für eine Standardausstattung, ist das natürlich günstiger als ein luxuriöses Interieur. Wenn du die kostengünstigere Standard-Ausstattung wählst, kannst du mit einem Mindestpreis von 400 Euro pro Quadratmeter Nutzfläche rechnen. Willst du eine gehobenere Ausstattung in deinem Haus, wird dich das um die 600 Euro pro Quadratmeter kosten. Ab einem Preis von 800 Euro pro Quadratmeter erhältst du ein luxuriöses Interieur.

Elektrik Elektrik ist unverzichtbar bei einem Neubau. Die Installation kostet je nach Anspruch etwa 40 bis 100 Euro pro Quadratmeter Bruttogeschossfläche.
Malerarbeiten An einem Neubau fallen für Maler viele Arbeiten an, wie etwa das Dämmen der Außenwände, das Verputzen großer Flächen und natürlich das Anbringen von Farbe und Tapeten. All das kostet etwa 100 Euro pro Quadratmeter Bruttogeschossfläche.
Fußböden Teppich-, Fliesen- und Laminatverleger berechnen 30 bis 50 Euro pro Quadratmeter Bruttogeschossfläche für ihre Arbeit, einschließlich Material.
Klempnerarbeiten Zu den Sanitäranlagen kommen noch die passenden Wasser- und Abwasseranlagen hinzu. Diese kosten etwa 20 bis 50 Euro je Quadratmeter Bruttogeschossfläche.
Tischlerarbeiten Tischler können Arbeiten wie das Einbauen der Fenster, den Bau einer Holztreppe oder die Anfertigung einer einzigartigen Haustür übernehmen. Dafür fallen mindestens 100 Euro pro Quadratmeter Bruttogeschossfläche an.
Estrich Um den Bodenbelag zu tragen, benötigen die Fußböden einen glatten Estrich. Dafür sind etwa 20 Euro pro Quadratmeter Bruttogeschossfläche einzurechnen.
Rollläden Damit du dein Haus auch verdunkeln kannst, brauchst du Rollläden. Mit 15 Euro pro Quadratmeter sind diese Kosten im Vergleich gering. Elektrisch betriebene sind allerdings teurer.

Hausbau-Kosten sparen

Als Faustregel für die Kosten beim Hausbau gilt: Entscheide dich für das zuverlässigste Angebot, nicht für das günstigste.

Clevere Häuslbauer überschlagen alle Kosten und legen anschließend eine Preisgrenze fest, die nicht überschritten werden darf. So widerstehen sie vielen kleinen Verlockungen, die während der Bauphase auf sie zukommen werden. Jede Kleinigkeit kostet Geld und viele Kleinigkeiten häufen sich schnell an.

Versuche deine Kostendisziplin strikt einzuhalten. Denke aber daran, ein Budget für Unvorhergesehenes einzuplanen. So kann deine Finanzplanung so schnell nichts umwerfen.

Tipp: Der aktuelle Artikel befindet sich in Phase 3:
Hausbau finanzieren
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