Bei jedem dritten Haushalt in Österreich handelt es sich um einen Singlehaushalt. Entsprechend groß ist die Nachfrage nach kleinen Wohnungen. Neben Garçonnièren sind Apartments sehr gefragt. Diese werden häufig von Privat vermietet oder verkauft, das Angebot ist vor allem in Österreichs Städten sehr gut.
2. Was ist der Unterschied zwischen Apartment, City Studio, Wohnung und Garçonnière?
3. Für wen eignet sich ein Apartment?
4. Wie ist das Angebot an Apartments in Österreich?
5. Was ist eine gute Größe für ein Apartment?
6. Was kostet es, ein Apartment zu mieten?
7. Wann muss der Mieter für mitgemietete Möbel zahlen?
8. Welche Rechte und Pflichten hat der Mieter eines Apartments als Einliegerwohnung?
9. Welche Vor- und Nachteile hat es, eine kleine Wohnung zu mieten?
Der Begriff stammt aus dem Englischen und bezeichnet im Allgemeinen eine kleinere Wohnung. Apartments haben in der Regel nur ein Zimmer zuzüglich Bad und Kochnische. Sehr beliebt sind 1,5-Zimmer-Wohnungen, in denen der Schlafbereich räumlich abgetrennt ist.
Häufig werden Einliegerwohnungen ebenfalls als Apartments bezeichnet, auch dann, wenn diese größer sind und über mehrere Zimmer verfügen.
Im Gegensatz zur Wohnung wird unter Apartment in der Regel ein Raum verstanden, der gleichzeitig als Wohnraum, Schlafzimmer und Küche genutzt wird.
Im Vergleich zu einer Garçonnière, die Platz für eine Einzelperson bietet, ist es tendenziell größer, sodass es auch für Paare geeignet ist. Die Übergänge zwischen den Kleinwohnungen sind jedoch fließend. Häufig werden sie in den Inseraten gleichzeitig mit mehreren Bezeichnungen angeführt.
City Studios sind in der Regel in städtischen Gebieten gelegen, in der Nähe von Einkaufsmöglichkeiten, Restaurants, Theatern und anderen Unterhaltungsmöglichkeiten. Sie sind ideal für Menschen, die gerne in der Stadt leben und arbeiten, aber nicht viel Platz benötigen. Sie sind oft eine gute Wahl für Menschen, die allein leben, Studenten oder beruflich viel unterwegs sind.
Neben der Nutzung als fester Wohnsitz für Singles und genügsame Paare eignen sich Apartments sehr gut für vorübergehende Aufenthalte, etwa bei Arbeiten auf Montage oder während der Studienzeit. Oft werden sie vollständig möbliert vermietet, sodass keine zusätzlichen Möbel angeschafft werden müssen.
Nicht selten befinden sich diese Wohnungen in Apartmenthäusern, in denen überwiegend 1-Zimmer-Wohnungen zu günstigen Mietkonditionen zu finden sind. Diese Häuser sind zentral gelegen oder befinden sich in der Nähe der Hochschulen.
Für Haushalte ab drei Personen und auch für Haustierhaltung ist diese Wohnform aufgrund des Platzmangels und der fehlenden Privatsphäre kaum geeignet.
In Reaktion auf die steigende Nachfrage nach Singlewohnungen steigt auch zunehmend das Angebot an Apartments. In Wien wohnen fast 50 Prozent der Bürger in Kleinwohnungen. Hier ist auch die Auswahl unterschiedlicher Größen, Lagen, Grundrisse und Ausstattungen österreichweit am größten.
Auch in den anderen Landeshauptstädten dominieren kleine Wohnungen den Immobilienmarkt. So ist es kein Problem, auch in zentralen Lagen Miet- oder Kaufobjekte zu finden.
In den ländlichen Regionen sind Apartments hingegen eher selten. Häufiger sind hier Einliegerwohnungen zu finden, die oft gleich bezeichnet werden. Diese sind ähnlich groß, befinden sich aber in einem Privathaus und teilen sich unter Umständen den selben Hauseingang. Dementsprechend werden sie in erster Linie von Privat vermittelt.
Apartments haben eine durchschnittliche Größe von 25 bis 50 Quadratmetern. Daran gemessen, dass ein Single in Österreich im Durchschnitt auf über 70 Quadratmetern, verteilt auf drei Zimmer, und Paare im Schnitt auf fast 50 Quadratmetern pro Person wohnen, sind sie vergleichsweise klein. Paare sollten sich mindestens 40 Quadratmeter teilen, auch sind Wohnungen mit mindestens 1,5 Räumen zu empfehlen.
Aufgrund ihrer Größe gehören Apartments in der Stadt zu den günstigsten Immobilien. Gemessen an den durchschnittlichen Preisen pro Quadratmeter sind sie aber verhältnismäßig teuer, da diese mit steigender Quadratmeterzahl fallen. Auch die steigende Nachfrage nach Singlewohnungen sorgt in den Städten dafür, dass sie im Vergleich zu größeren Wohnungen gemessen am Quadratmeterpreis teurer sind.
Auch hängt der Preis davon ab, ob die Wohnung nicht, teil- oder vollmöbliert ist. Je nachdem können monatliche Raten für die Mietmöbel verlangt werden, oder der Mieter muss eine Ablöse zahlen. Plant der Mieter, auf Dauer in der Wohnung zu bleiben, ist die Ablöse die bessere Lösung.
Sind die Möbel Teil des Mietvertrages, kann es nach der Kündigung zu Konflikten kommen: Vermieter und Mieter sind sich oft nicht einig, was über die gewöhnliche Abnutzung – welche in der Miete bereits berücksichtigt ist – hinausgeht. Abgewetzte Kanten, durchgelegene Matratzen und vergilbte Tapeten können dem ehemaligen Mieter nicht verrechnet werden. Wurden die Türen aber von einem Haustier zerkratzt oder gibt es Brandflecken im Sofa, ist die Lage weniger eindeutig.
Tipp: Mieter sollten Schäden, die über eine gewöhnliche Abnutzung hinausgehen, direkt nach der Entstehung melden,oder sie vor dem Auszug beseitigen. Behält der Vermieter hingegen die Kaution zu Unrecht ein, können sich Mieter an die Schlichtungsstellen der österreichischen Mietervereinigung wenden. |
Mit der Miete sichert sich der Mieter das Recht auf die alleinige Nutzung der gemieteten Räume. Der Vermieter darf diese nicht ohne Erlaubnis betreten, mit Ausnahme von Gefahr im Verzug. Besuche, etwa aufgrund von Reparaturen, sind anzukündigen. Der Mieter kann sie ablehnen, muss aber einen Alternativtermin anbieten.
Da Mieter und Vermieter nicht selten gemeinsam in einem Haus wohnen, wird vom Mieter oft erwartet, dass er bei Arbeiten am Haus mithilft. Ob Schneeräumen, Kehren der Auffahrt oder Rasenmähen zu den Aufgaben des Mieters gehört, ist vertraglich zu vereinbaren. Für gewöhnlich sind diese Aufwände bereits mit der Miete abgegolten.
Der Mietvertrag für Einliegerwohnungen kann sich allerdings von gewöhnlichen Verträgen für Wohnungen unterscheiden. Gibt es nicht mehr als zwei Wohnungen in einem Haus, fallen diese aus dem Anwendungsbereich des österreichischen Mietrechtsgesetzes heraus. Das bedeutet, dass es keinen Kündigungsschutz, sondern lediglich eine Kündigungsfrist für den Mieter gibt.
Apartments sind nicht für jeden geeignet. Sie haben viele Vorteile, aber auch Nachteile. Bei der Entscheidung für oder gegen diese Wohnform sind folgende Aspekte zu bedenken:
Vorteile | Nachteile |
+ niedrige Miete |
- kein Rückzugsort, Gerüche aus der Küche sind auch im Schlafbereich |
+ niedrige Betriebskosten aufgrund kleiner Wohnfläche und entsprechend geringer Beteiligung an den Kosten für Allgemeinflächen, da diese anhand der gemieteten Quadratmeter Wohnraum anteilig berechnet werden |
- wenig Stauraum |
+ Chance auf zentrales Wohnen zu leistbaren Preisen |
- keine Raumteilung |
+ auch für Studenten leistbare Alternative zu WG-Zimmern mit maximaler Privatsphäre |
- bei möblierten Wohnungen handelt es sich häufig um veraltete Möbel |
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