Die Österreicher sind bezüglich des Designs ihrer Häuser mutiger geworden. So werden immer häufiger Fertighäusern in für die Alpenrepublik ungewöhnlichen Stilen gebaut. Wie zum Beispiel der charmante Landhausstil.
1. Wodurch zeichnet sich ein Landhaus aus?
2. Wie häufig sind Landhäuser in Österreich?
3. Was kostet es, ein Landhaus zu bauen?
4. Welche Mehrkosten müssen einkalkuliert werden?
5. Wie hoch sind die Kosten für eine Sanierung?
6. Welche Förderungen gibt es für die Sanierung eines Landhauses?
Bei einem Landhaus handelt es sich um ein großzügiges, freistehendes Wohngebäude mit großem Grundstücksanteil. Es verfügt über zwei bis drei Etagen sowie ein Sattel-, Walm- oder Mansarddach. Viele Häuser dieser Bauart weisen außerdem vorgebaute Veranden sowie Erker und breite Balkone auf.
Allgemein gibt es jedoch keine verbindliche Definition, Landhäuser können in verschiedenen Baustilen und Designs vorkommen. So gibt es sie sowohl in Massivbauweise als auch als Fertighaus. Die charakteristischsten Merkmale von einem Landhaus bleiben somit die freistehende Bauweise und die Rasenfläche oder der gepflegte Garten.
Früher dienten die Häuser der höheren Gesellschaftsschicht als Sommerresidenz und waren Vorläufer der heutigen Einfamilienhäuser. Auch heutzutage werden unter Landhäusern wieder vermehrt Luxusimmobilien verstanden, deren hohe Preise sich durch eine außergewöhnlich schöne Lage auszeichnet.
Typische Landhäuser, also große Liegenschaften mit weitläufigen Grundstücken, sind je nach Region eher selten. Zwar leben etwa 40 Prozent der Österreicher in Einfamilienhäusern, der Großteil davon verfügt aber nur über kleine Gartenflächen und Grundstücke mit durchschnittlich 200 Quadratmetern.
So sind sie Landhäuser im Westen aufgrund der Tälerbildungen durch die Berge und die vielen Gefälle sowie die hohen Grundstückspreise Ausnahmen, häufiger vertreten sind sie hingegen in den Seengebieten und im Osten des Landes, etwa in den Weinregionen des Burgenlandes. Hier ist auch der Trend zu kleineren Fertighäusern im Landhausstil größer als in den bergigen Regionen Österreichs.
Bei modernen Landhäusern handelt es sich häufig um Fertighäuser, die als Komplettangebot bezugsfertig angeboten werden. Je nach Bauweise und Größe starten die Preise für ein kleines Landhaus mit 70 Quadratmetern Wohnfläche schon bei 80.000 Euro. Insgesamt sollte mit mindestens 250.000 Euro für ein kleines Haus gerechnet werden, da noch zahlreiche Extras dazukommen, um schlüsselfertig zu sein, wie etwa Ausgaben für:
Ein größeres Einfamilienhaus in Holzrahmenbauweise kostet ab 350.000 Euro ohne Extras.
Je nach Lage können die Preise deutlich über dem Durchschnitt liegen. So kann ein Grundstück in Tirol dreimal so teuer sein wie eines in Oberösterreich. Auch regional gibt es bei den Grundstückspreisen starke Unterschiede zwischen Stadt und Land.
Soll ein Landhaus in Massivbauweise errichtet werden, sind die Preise aufgrund des großen Grundstücksanteils in etwa gleich hoch wie für einfache Massivhäuser mit klassischen Grundrissen.
Landhäuser werden gerne abseits der Ortszentren in Alleinlagen errichtet. Häufig kann es dadurch notwendig werden, das Grundstück zu erschließen. Bis zur eigenen Grundstückgrenze müssen die Kosten für das Verlegen der Leitungen und des Kanals selbst übernommen werden. Je nach Bundesland und Gemeinde können diese zwischen 25 und 75 Euro pro Quadratmeter ausmachen. Daneben müssen noch folgende mit dem Grundstückskauf verbundene Mehrkosten berücksichtigt werden:
Nachdem der Garten das Aushängeschild eines Landhauses ist, will auch er gepflegt werden. Für das Neuanlegen eines Gartens muss im Schnitt mit 75 Euro pro Quadratmeter gerechnet werden.
Bei den Bestandsimmobilien im Landhausstil handelt es sich häufig um ältere Liegenschaften aus reichem Besitz. Aufgrund ihres Alters sind sie günstig im Erwerb, jedoch müssen noch Kosten für die Sanierung hinzugerechnet werden. Diese betragen im Schnitt etwa 35 Prozent vom Kaufpreis. Je älter die Immobilie, umso teurer sind die Sanierungskosten.
Den größten Kostenanteil daran haben die Heizsysteme und die Dämmung, das Dach, Rohrleitungen und Fenster. Auch müssen häufig Wasserschäden beseitigt werden.
Sowohl für den Neubau als auch für die Sanierung von Landhäusern kann in Österreich eine Wohnbauförderung beantragt werden. Eine Voraussetzung dafür ist, dass das fertige Haus die österreichischen Energiestandards erfüllt und es somit energieeffizient betrieben werden kann. Die Förderung wird von den jeweiligen österreichischen Landesregierungen vergeben und wird in Form von Darlehen oder einmaligen Zuschüssen ausgezahlt.
Eine weitere Option ist der Sanierungsscheck. Das ist eine österreichische Förderung, die bis zu 30 Prozent der förderbaren Kosten für Material, Montage und Planung von Dämmstoffen ausmacht. Je mehr Energie eingespart werden kann, umso besser wird die Energiekennzahl und umso höher ist der Wiederverkaufswert.
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