Pizzerias gehören zu den beliebtesten österreichischen Restaurants. Im Schnitt isst jeder Österreicher 3,5 Pizzen pro Monat. Ein eigener Betrieb ist ein lukratives Geschäft mit einer hohen Gewinnmarge. Dennoch sind bei der Wahl des Lokals einige Dinge zu beachten. Die folgenden Fragen helfen dabei, eine geeignete Pizzeria zum Kaufen, Pachten oder Mieten zu finden.
1. Wodurch zeichnet sich eine Pizzeria aus?
2. Welche Faktoren sind für die Suche nach einer Pizzeria relevant?
3. Wo finden Suchende eine freie Pizzeria?
4. Wer darf in Österreich eine Pizzeria eröffnen?
5. Welche dinglichen Voraussetzungen müssen erfüllt werden?
6. Welche Vor- und Nachteile hat es, eine Pizzeria zu kaufen?
7. Welche Vor- und Nachteile hat das Mieten einer Pizzeria?
8. Welche Vor- und Nachteile hat ein Pachtvertrag?
9. Welche Zusatzkosten sind mit dem Erwerb einer Pizzeria verbunden?
In einer typischen Pizzeria stehen neben hausgemachten Pizzen italienische Speisen wie Pasta auf der Speisekarte. Durch eine entsprechende Dekoration vermittelt das Lokal italienisches Flair. Der Pizzaofen ist meist für die Gäste sichtbar, häufig wird die Pizza an Front-Cooking-Station zubereitet, die restlichen Speisen in einer separaten Küche.
Pizzen zur Abholung oder ein Lieferservice sind vor allem in den Städten Standard. In den Sommermonaten wird das Angebot oft um Eiskreationen oder Eistresenverkauf erweitert.
Tipp: Etablierte Lokale mit gutem Ruf haben bereits einen Kundenstamm und erleichtern den Einstieg in die Selbstständigkeit. In solchen Fällen sind auch weniger prominente Lagen kein Hindernis, sofern Qualität und Angebot gleich bleiben. |
Die Auswahl an freien Pizzerias ist in Österreich recht überschaubar. In Bezug auf Größe, Ausstattung und Preis ist sie hingegen abwechslungsreich. Das Angebot von Miete, Kauf und Pacht ist ausgeglichen. Der Markt an freien Objekten konzentriert sich auf Städte, allen voran Wien.
Deutlich abwechslungsreicher ist die Auswahl an Restaurants, von denen sich einige für einen Umbau zur Pizzeria eignen. Es gibt in ganz Österreich freie Objekte, ebenfalls mit Konzentration auf die Städte. Wer räumlich flexibel ist, kann schnell eine geeignete Gastroimmobilie finden.
Tipp: Ein Makler erleichtert die Suche. Er kennt das aktuelle Angebot und weiß aufgrund seines Insiderwissens oftmals schon vor dem Freiwerden eines Lokals darüber Bescheid, dass dieses bald auf den Markt kommen wird. |
Ein Restaurant darf nur mit Gastgewerbeberechtigung eröffnet werden. Die Voraussetzungen dafür sind:
Auch wenn diese Voraussetzungen erfüllt werden, gibt es Ausschlussgründe, wie Finanzvergehen, Konkursverschleppung, im Strafregister noch gemeldete Verstöße gegen das Suchtmittelgesetz und Freiheitsstrafen von mehr als drei Monaten.
Sämtliche Räume und Geräte müssen für den Betrieb eines Restaurants geeignet sein. Im Rahmen einer Betriebsanlagenprüfung wird untersucht, ob keine Lärm- oder Geruchsbelästigung für Nachbarn besteht, ob das Abluftsystem einwandfrei funktioniert und ob ein sicherer Abtransport des Abwassers gewährleistet ist.
Außerdem wird geprüft, ob alle in Österreich geltenden arbeitsrechtlichen Bestimmungen, zum Beispiel zu Raumhöhe oder Sanitärräumen, eingehalten werden. Daneben muss das Gebäude in Bezug auf Brandschutz und Barrierefreiheit die aktuell geltenden Anforderungen erfüllen.
Vorteile | Nachteile |
+ Der Eigentümer kann frei über das Objekt verfügen und zum Beispiel nach eigenem Ermessen Umbauten vornehmen. | - Hohe Investitionskosten, da neben dem Kaufpreis auch Inventar und Geräte gekauft werden müssen. Auch Instandhaltungskosten muss der Eigentümer alleine tragen. |
+ Die Räume sind Anlagevermögen und steigern langfristig den Wert des Unternehmens. | - Bei Finanzierung mittels Kredit müssen über viele Jahre hinweg Schulden zurückgezahlt werden. |
+ Das Restaurant kann als Altersvorsorge dienen, indem es nach der eigenen Betriebsaufgabe vermietet oder verpachtet wird. | - Das Objekt kann an Wert verlieren, etwa wenn der Standort für Kunden nicht mehr attraktiv ist oder innerhalb des eigenen Einzugsgebiets ein Konkurrenzbetrieb aufmacht. |
+ Nach Ende der Finanzierungsphase beschränken sich die laufenden Kosten auf Steuern, Betriebs- und Personalkosten. | - Bei fehlendem Geschäftserfolg innerhalb der Finanzierungsphase bleiben die Schulden trotzdem bestehen. |
Vorteile | Nachteile |
+ Die Anfangskosten sind überschaubar und beschränken sich auf Kaution, Miete und Einrichtung. | - In Summe kann die Miete höher sein als der Kaufwert des Lokals. |
+ Die monatlichen Kosten sind gut kalkulierbar. | - Die Miete kann langfristig erhöht werden. |
+ Der Mieter bleibt flexibel und kann den Standort wechseln, ohne sich um einen Nachfolger kümmern zu müssen. | - Es besteht keine absolute Standortsicherheit, sowohl Mieter als auch Vermieter können kündigen. |
+ Der Mieter trägt nicht die alleinige Verantwortung. Der Vermieter muss für kostenintensive Instandsetzungsmaßnahmen an der Mietsache die Kosten übernehmen. | - Für bleibende Veränderungen muss das Einverständnis des Vermieters eingeholt werden. Bei kleineren Änderungen wie zum Beispiel einer neuen Wandfarbe muss garantiert sein, dass die Mieträume nach Auflösung des Mietverhältnisses wieder in ihren ursprünglichen Zustand versetzt werden können. |
+ Nach Auflösung des Mietverhältnisses muss sich der Mieter nicht um einen Nachfolger oder den Verkauf des Objekts kümmern. | - Die Räume bleiben Eigentum des Vermieters und steigern nicht den Wert des Unternehmens. Dadurch kann es schwierig sein, bei Bedarf einen Kredit zu bekommen. |
Vorteile | Nachteile |
+ Verhältnismäßig niedrige Anfangskosten, da neben den Räumlichkeiten auch Geräte und Inventar vorhanden sind. | - Für Erneuerungen und den Austausch alter Geräte bedarf es der Zustimmung des Verpächters. |
+ Für die Unternehmensgründung muss kein Kredit aufgenommen werden. | - Langfristig kann die Pacht den Kaufwert übersteigen. |
+ Durch lange Vertragslaufzeiten ist der Standort gesichert, dennoch bleibt der Pächter flexibel. Nach Ende des Pachtverhältnisses ist er nicht mehr für den Betrieb verantwortlich. | - Nach Ablauf der Pachtdauer muss neu verhandelt werden, der Verpächter ist nicht zu einer Verlängerung des Pachtverhältnisses verpflichtet. |
+ Der Pachtvertrag kann unter Einhaltung der Bestimmungen des ABGBs frei gestaltet werden. | - Das österreichische Mietrechtsgesetz gilt nicht für Pachtverträge, weshalb ein geringerer Mieterschutz gegeben ist. |
Allgemeine Nebenkosten:
Nebenkosten beim Kauf
Bauen, Finanzen, Wohnen, Umzug, Immobilien, Energie, Gewerbe, Eigentümer, Garten, Steuern