In Österreich gibt es circa 44.000 private Beherbergungsbetriebe. Beim Großteil der Privatbetriebe handelt es sich um einfache Pensionen oder Frühstückspensionen. Obwohl die Beliebtheit bei Gästen steigt, sinkt die Anzahl an Vermietern. Das hängt vor allem damit zusammen, dass viele Privatvermieter in Pension gehen und sie keine Nachfolger haben. Für Personen, die auf der Suche nach einer eigenen Frühstückspension sind, steigt das Angebot.
1. Was wird unter einer Pension verstanden?
2. Wie ist das Angebot an Frühstückspensionen zum Kaufen und Mieten in Österreich?
3. Wie hoch sind die Kaufpreise für Frühstückspensionen?
4. Welche Faktoren bestimmen den Preis einer Frühstückspension?
5. Welche Überlegungen helfen bei der Suche nach einer Frühstückspension?
Bei einer Pension handelt es sich um einen Beherbergungsbetrieb, in den sich Gäste tage- oder wochenweise einmieten. Im Vergleich zu einem Hotel ist die Ausstattung einfacher und das Angebot eingeschränkt. So wird als Verpflegung in der Regel nur Frühstück angeboten. Frühstückspensionen mit Wellnessbereich sind Ausnahmen, ebenso wie tägliche Zimmerreinigung. Meist beschränkt sich dieser Service auf eine Endreinigung. Die Rezeption ist nur stundenweise besetzt, der Vermieter ist außerhalb der Öffnungszeiten telefonisch erreichbar. Zimmer in Frühstückspensionen können von Privatvermietern oder gewerblichen Unternehmen vermietet werden.
Mit Abstand am meisten Beherbergungsbetriebe und Pensionen gibt es in Tirol mit einem Anteil von fast 30 Prozent. Auch in Salzburg gibt es überdurchschnittlich viele Betrieb. Das Burgenland ist Schlusslicht.
Das Angebot an freien Frühstückspensionen in Österreich ist insgesamt sehr gut und in Bezug auf Lage, Preis und Ausstattung abwechslungsreich. Wer eine Pension kaufen oder mieten möchte, hat in Tirol und Salzburg eine überdurchschnittlich gute Auswahl. Es dominieren große, ältere Gewerbebetriebe mit mehr als 500 Quadratmetern Fläche.
Österreichweit stehen aktuell in der Kurstadt Baden, in Mitterbach, Jochberg und Velden am meisten Frühstückspensionen zum Verkauf.
Die Auswahl an Immobilien zur Miete oder Pacht ist sehr eingeschränkt. Hier gibt es sowohl in den beliebten Tourismusregionen als auch abseits davon nur vereinzelte Ausnahmen.
Die Preise variieren je nach Lage und Alter sehr stark. Alte Bauernhäuser, die zu Pensionen umgebaut wurden und abseits der Tourismusregionen stehen, gibt es schon ab circa 700 Euro pro Quadratmeter. Die Gebäude sind häufig renovierungsbedürftig. Für alte Objekte in guten Lagen starten die Preise bei durchschnittlich 2.000 Euro. Vergleichbare Pensionen in besseren Lagen sind pro Quadratmeter etwa 500 Euro teurer.
Für Top-Lagen, etwa neben Skipisten, sind Kaufpreise von bis zu 3.000 Euro pro Quadratmeter möglich. Beispiele dafür befinden sich in Kitzbühel in Nähe zum Hahnenkamm oder in Jochberg in Nähe zum Skilift.
Tipp: Informationen zur Gästeanzahl des Ortes und zur Gästestruktur (Alter, Herkunft, Reisemotiv) gibt es beim Tourismusverband. |
Tipp: Überteuerte Preise für Frühstückspensionen ergeben sich oft dadurch, dass Verkäufer ihnen einen hohen emotionalen Wert beisteuern. In solchen Fällen ist es hilfreich, einen Makler zu beauftragen, der die Marktsituation und den tatsächlichen Wert richtig einschätzt und den Verkäufer eventuell zu Preisreduktionen überreden kann. |
Kauf | Pacht |
+ Der Eigentümer kann das Objekt nach eigenen Vorstellungen verändern. | + Es wird ein lebendes Unternehmen mit Stammgästen und eventuell schon vorhandenen Buchungen übernommen. Der Betrieb kann direkt starten. |
+ Der Eigentümer kann selbst entscheiden, in welchem Zeitraum er den Betrieb öffnen möchte (Saisonbetrieb oder Ganzjahresbetrieb). | + Der Pächter ist flexibel. Will er den Betrieb aufgeben oder eine andere Immobilie pachten, kann er nach Ablauf des Pachtvertrags ohne weitere Verpflichtungen wechseln. |
+ Standortsicherheit. Außerdem braucht der Eigentümer keine Erhöhung der Pacht oder Miete zu befürchten. | + Die Anfangskosten sind gut kalkulierbar, da das Inventar schon vorhanden ist und das Gebäude nicht finanziert werden muss. |
+ Nach der Finanzierungsphase reduzieren sich die Kosten auf Instandhaltungskosten und Betriebskosten. | + Es ist üblich, dass der Verpächter die Kosten für Instandsetzungen und Instandhaltungen am Pachtgegenstand übernimmt. |
+ Die Immobilie steigert den Wert des Betriebs und ist eine Sicherheit. Dadurch ist es leichter, bei Bedarf einen fairen Kredit zu bekommen. | + Aufgrund langer Laufzeiten kann sich der Pächter auf Dauer einen schönen Standort sichern. |
- Die Investitionskosten sind hoch und können in der Regel nur mittels Kredit finanziert werden. | - Der Pächter kann nicht eigenmächtig Veränderungen am Gebäude oder an der mitgepachteten Einrichtung vornehmen. |
- Der Eigentümer trägt das alleinige Geschäftsrisiko. |
- Das Gebäude bleibt im Besitz des Verpächters und steigert nicht den Wert des eigenen Unternehmens. |
- Der Eigentümer muss alleine für Instandhaltung und Instandsetzung aufkommen. | - Die Pacht kann erhöht werden. Außerdem besteht die Möglichkeit, dass der Verpächter vertraglich eine Gewinnbeteiligung einfordert. |
- Meist handelt es sich um Betriebe, die vor dem Verkauf geschlossen waren und erst wieder hergerichtet werden müssen. | - Der Pachtvertrag ist befristet. Nach Vertragsende kann der Pächter die Nutzungsrechte für das Haus verlieren. |
- Wenn der Betrieb nicht läuft, kann es schnell zu einer Verschuldung kommen. | - Wenn der Betrieb nicht läuft, muss der Pächter die Pacht trotzdem bis zum Ende der Befristung zahlen. |
- Der Besitzer ist an das Haus gebunden. Will er den Standort wechseln, muss er zuerst einen Käufer oder Pächter für die Pension finden. | - Das vorhandene Inventar kann veraltet sein. |
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