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Ideale Pachtgewässer und Fischteiche für jeden!

1. Wo finden Interessenten Fischteiche und Pachtgewässer?

In Österreich gibt es eigene Maklerfirmen, die sich auf den Verkauf und die Verpachtung von Fischteichen und Gewässer spezialisiert haben. Eine weitere wichtige Anlaufstelle sind die Österreichischen Bundesforste, die rund 400 Fischereireviere verpachten, mit Schwerpunkten im Süden Oberösterreichs, im Norden und Westen der Steiermark und östlich von Wien entlang der Donau. In diesen Gebieten gibt es auch ein gutes Angebot an Privatverkäufen, wobei es sich hier vor allem um kleine Fischteiche handelt. Auch bei den Fischereiverbänden der einzelnen Bundesländer können Informationen über aktuelle Pachtausschreibungen und Fischereiverkäufe eingeholt werden.

2. Welche Arten von Pachtgewässer gibt es und welche Anforderungen müssen sie erfüllen?

  • Fischgewässer: Dazu gehören alle Gewässer, die zu einem Fischereirevier gehören und für die Ausübung von Fischerei geeignet sind. Das Gewässer muss aus einer ununterbrochenen Fläche bestehen.
  • Fischzuchtanlagen: Sie sind zur Produktion von Fischen angelegt. Sie müssen über Teiche, Becken und Absetzbecken verfügen. Die Wasserversorgung muss garantiert und eine Reinigung des Ablaufwassers gewährleistet sein.
  • Angelteiche: Sie sind künstlich angelegt. Der Wasserstand ist regulierbar, es gibt keine lichtarme Tiefenzone. Ansonsten gelten dieselben Vorschriften wie für Fischzuchtanlagen.

3. Welche Faktoren sind bei der Suche nach einem Fischteich zu berücksichtigen?

  • Wasserqualität: Die Wasserqualität ist bei der Suche nach einem geeigneten Teich von entscheidender Bedeutung. Die Entnahme und professionelle Auswertung einer Wasserprobe ist sehr zu empfehlen, da nur sie verlässlich Auskunft über Nährstoffe und Schadstoffe im Wasser geben kann. Auch eine Bodenprobe ist sinnvoll. Übersäuerte und mit Schadstoffen belastete Böden wirken sich negativ auf die Wasserqualität aus. An das Pachtgewässer anschließende landwirtschaftliche Flächen, die gedüngt werden, oder Hauptstraßen sind folglich von Nachteil.
  • Lage: Das Gewässer sollte gut erreichbar sein, je nach Größe mit Parkmöglichkeiten und direktem Zugang zum Wasser.
  • Sicherheit: Wer sein Revier vor unbefugten Fischern schützen möchte, sollte entsprechend zu ergreifende Maßnahmen, wie zum Beispiel eine Einzäunung, berücksichtigen. Je nach Größe und Baumaterial können hier Einschränkungen aufgrund der geltenden Bauordnung gegeben sein.
  • Fischbestand: Eine hohe Anzahl an gesunden Fischen ist ein gutes Zeichen, allerdings muss die Menge der Größe des Teichs angemessen sein. Anhand des aktuellen Bestands kann der Pächter oder Käufer abschätzen, mit wie viel Ertrag zu rechnen ist.
  • Angebot: All jenen, die den Teich nicht nur für sich selbst nutzen, sondern auch Angelkarten ausgeben möchten, hilft eine Standortanalyse. Dazu gehört zum Beispiel zu prüfen, ob in der Umgebung Nachfrage besteht, ob es in der Nähe Angelvereine gibt und welche Fischarten am beliebtesten sind. Soll die Fischerei durch ein gastronomisches Angebot oder einen direkten Verkauf ergänzt werden, ist vorab mittels Grundbuch zu prüfen, ob eine entsprechende Widmung und Genehmigung vorhanden ist.
  • Naturschutz: Teiche in Naturschutzgebieten dürfen nicht verändert werden, auch eine Bebauung ist meist ausgeschlossen.
  • Größe: Je größer das Pachtgewässer, umso aufwändiger ist die Pflege. Eventuell wird dafür Hilfe benötigt. Deshalb ist es sinnvoll, vor Vertragsunterzeichnung den möglichen Ertrag zu kalkulieren und zu ermitteln, ob sich Zeit- und Personalaufwand lohnen.

4. Wieviel kostet eine eigene Fischerei?

Die Preise für Fischteiche sind in Österreich sehr unterschiedlich. Sie hängen neben der Lage von der Erschließung und Bebauung des Grundstücks ab. In abgelegenen Lagen ohne Zusatzausstattung starten die Preise bei circa acht Euro pro Quadratmeter, im Schnitt kostet ein einfaches Grundstück 13 Euro.

Die Pachtpreise liegen im Schnitt bei 1000 Euro pro Hektar. Sie können jedoch auch deutlich davon abweichen, etwa wenn der Verpächter von seinem Nießrecht Gebrauch macht. Kleine Fischzuchtteiche sind gemessen am Verhältnis von Größe zu Pachthöhe teurer. Das hängt damit zusammen, dass der Betriebs- und Zeitaufwand geringer ist und sie sowohl für hauptberufliche Fischer als auch Hobbyangler interessant sind. Die Nachfrage ist größer.

5. Wer darf in Österreich ein Fischgewässer pachten?

Um in Österreich fischen zu dürfen und für einen Pachtvertrag infrage zu kommen, müssen folgende Anforderungen erfüllt werden:

  • Fischereifachliche Eignung: Der Fischer muss den Besuch einer Unterweisung, eine amtliche Fischerkarte oder einen Fischereischein vorweisen können.
  • Aktive Mitgliedschaft in einem Fischereiverband
  • Eignung als Fischereiaufseher: Die zuständige Behörde der jeweiligen Landesregierung muss einen Dienstausweis erstellen. Das Dokument bestätigt, dass der Pächter oder Käufer fachlich, körperlich und geistig geeignet ist, dass er das 19. Lebensjahr vollendet hat und die österreichische Staatsbürgerschaft besitzt. Um die Zulassung zu erhalten, muss der Antragssteller eine amtsärztliche Bescheinigung, eine Strafregisterbescheinigung, einen Ausbildungsnachweis und einen Nachweis der Teilnahme an einem Erste-Hilfe-Kurs vorlegen.

6. Welche Rechte und Pflichten sind mit einer Fischerei verbunden?

Das Fischereiwesen ist Landessache, die gesetzlichen Vorschriften werden von den jeweiligen Bezirkshauptmannschaften vorgegeben. Dazu gehören:

  • Einhaltung der Schonzeiten: Nicht jede Fischart darf zu jeder Jahreszeit geangelt werden. In jedem Bundesland gibt es gesetzlich vorgeschriebene Schonzeiten, die eingehalten werden müssen, sowie Mindestmaße, die der Fisch haben muss.
  • Fischereirecht: Für das Gewässer muss ein Fischereirecht gelten. Es bedarf einer privatrechtlichen Befugnis über das Hegen, Fangen und Züchten von Fischen. Das Recht kann an Grund und Boden gebunden sein oder ein selbstständiges dingliches Recht sein.
  • Haltung: Je nach Bundesland kann es spezielle Vorschriften geben, zum Beispiel bezüglich Fang, Transport, Art der Fangvorrichtung, Nachhaltigkeit, Pflichtbesatz, Meldung der Fangergebnisse, Schutz der Laichplätze und Beseitigung von Fischereiabfällen.
  • Fischereiaufsicht: Als Fischereiaufseher muss der Pächter oder Käufer gewährleisten, dass sämtliche relevanten Vorschriften des Tierschutz-, Jagd- und Naturschutzgesetzes eingehalten werden. Dazu gehört, dass er kontrolliert, ob Personen, die in seinem Revier angeln möchten, über eine entsprechende Genehmigung verfügen und die verwendeten Fischereigeräte den fischereipolizeilichen Vorschriften entsprechen.  

7. Welche Vor- und Nachteile haben Kauf und Pacht einer Fischerei?

Kauf Pacht

+ Der Käufer ist alleiniger Eigentümer und kann frei über das Gewässer verfügen, sofern er die geltenden Fischerei- und Umweltschutzvorschriften einhält.

+ Die Anfangskosten sind niedrig und beschränken sich auf den ersten Pachtbeitrag plus Kaution.

+ Der Ertrag gehört ausschließlich dem Besitzer. Neben dem eigenen Verkauf kann er mit Fischereikarten einen Zuverdienst machen.

 

+ Gebäude wie Schuppen oder Verkaufsstände und Gegenstände wie Boote und Netze gehören zum Pachtgegenstand und werden betriebsbereit übernommen. Für größere Instandhaltungskosten sowie den Pflichtbesatz muss der Verpächter aufkommen.

+ Wenn er die Fischzucht nicht selbst weiterbetreiben will, kann sie der Käufer auch verpachten.

+ Nach Ablauf des Pachtverhältnisses muss sich der ehemalige Pächter nicht um eine Nachfolge kümmern.

 

+ Ein eigener Fischteich ist eine interessante Geldanlage, deren Wert steigen kann.

 

+ Die Laufzeiten von Pachtverträgen über Fischereien betragen mindestens zehn Jahre. Eine vorzeitige Kündigung ist nur möglich, wenn der Pächter stirbt, er die Pachtfähigkeit verliert oder gegenseitiges Einverständnis herrscht.

- Eine Aufgabe des Zucht- und Angelbetriebs ist erst möglich, wenn ein Käufer oder Pächter gefunden wurde, da laut österreichischem Fischereigesetz eine Verpflichtung zur nachhaltigen Bewirtschaftung besteht. 

- Die Pacht ist befristet und muss nicht fortgesetzt werden. Je nach Vertragsdauer kann der Pachtzins den Kaufwert überschreiten.

- Die Instandhaltungskosten trägt der Käufer.

- Der Verpächter kann ein Nießrecht haben und je nach Vertragsgestaltung am Ertrag beteiligt werden müssen.

- Das Pachtgewässer kann an Wert verlieren, etwa wenn die Wasserqualität sinkt. - Das Grundstück bleibt im Besitz des Verpächters. Der Pächter kann nicht eigenmächtig dauerhafte Veränderungen am Grundstück und am bereitgestellten Inventar vornehmen.

8. Welche Bestandteile hat ein Pachtvertrag über Zuchtanlagen und Fischteiche?

  • Name von Pächter und Verpächter
  • Definition des Fischereireviers: Dazu gehören Angaben zu Lage, Grenzverlauf, Revierfeststellung, Lageplan und Größe der Gewässerfläche.
  • Pachtdauer mit genauem Datum von Beginn und Ende
  • Pachtzins mit Zahlungskonditionen: In der Regel wird vertraglich vereinbart, dass er an den österreichischen Verbraucherpreisindex gebunden ist.
  • Höhe der Kaution
  • Eventuelle Sondervereinbarungen bezüglich Pachtablöse, Nießrecht, Nutzung und Betrieb von auf dem Grundstück befindlichen Einrichtungen

9. Welche Zusatzkosten müssen einkalkuliert werden?

Wer einen Fischteich kaufen möchte, muss dafür Grunderwerbssteuer zahlen. Diese beträgt in Österreich 3,5 Prozent vom Kaufpreis. Für die Eintragung ins Grundbuch fallen nochmals 1,1 Prozent des Kaufpreises an.

Als Bewirtschafter des Fischereireviers muss der Pächter oder Käufer einen Beitrag zur Förderung der Binnenfischerei leisten. Er beträgt bei Verpachtungen ein Zehntel des Jahrespachtzinses. Bei Eigentum wird geschätzt, wie hoch der Jahrespachtzins sein könnte. Auch hier ist ein Zehntel davon zu entrichten. Der Beitrag muss mindestens 50 Euro ausmachen.

Die Kosten für den Fischereischein, der eine Grundvoraussetzung für eine eigene Fischerei ist, sind je nach Bundesland unterschiedlich. Eine Unterweisung kostet weniger als 100 Euro, eine Ausbildung zum Fischereiaufsichtsorgan kostet im Schnitt 200 Euro. 

10. Wann ist Teilpacht eine Option?

Eine Teilpacht bietet die Möglichkeit, im eigenen Gewässer fischen zu können und dabei die Kosten so niedrig wie möglich zu halten. Nicht nur der Pachtbetrag, sondern auch die Kosten und der Zeitaufwand für die Pflege werden mit anderen Pächtern geteilt. Allerdings ist es dann wichtig, dass sämtliche Pächter in einem guten Verhältnis zueinander stehen und die Aufgaben klar und verbindlich aufgeteilt sind.

Insbesondere Einsteigern ist eine Teilpacht sehr zu empfehlen, da sie von den Erfahrungen der anderen Pächter lernen können.