Der Heizwärmebedarf ist für viele Mieter und Immobilienkäufer zu einem Kriterium für die Entscheidung für oder gegen eine Immobilie geworden. Doch was sagt er genau aus? Und welche Werte gelten als gut?
Der Heizwärmebedarf, kurz HWB, gibt an, wie viel Energie zum Beheizen einer Gebäudefläche benötigt wird, und wie der thermische Zustand eines Gebäudes ist. Er wird in Kilowattstunden angegeben und hängt von der Beschaffenheit der Baumaterialien, der Dämmung, dem Nutzungsverhalten der Bewohner und dem Standort ab. Somit handelt es sich hierbei um eine wichtige Kennzahl für den Energieausweis. Je geringer der HWB, umso besser ist die Kategorisierung.
Vermieter sind dazu verpflichtet, den Bedarf zu ermitteln und einen Energieausweis zu erstellen. Dasselbe gilt für Verkäufer von Immobilien. Die Kosten dafür hat der Vermieter zu tragen.
Je höher der Heizwärmebedarf, umso höher sind die Betriebskosten für den Mieter. Deshalb sollten für das langfristige Mieten nur Immobilien mit guten Werten ausgewählt werden. Als gut gelten Werte unter 50, bis 100 ist noch im Rahmen, alles darüber bedeutet hohe Energiekosten. Solche Wohnungen sind meist sanierungsbedürftig und nur dahingehend von Vorteil, dass der Vermieter im Falle einer Sanierung gute Aussichten auf eine Wohnbauförderung hat.
Einfamilienhäuser, die älter als 30 Jahre sind, haben einen sehr hohen jährlichen HWB von bis zu 230 kWh pro Quadratmeter. Häuser, die nach 1984 gebaut wurden, haben im Schnitt einen Wert von etwa 150 kWh. Neuere Häuser haben Werte um die 110 kWh. Am effizientesten ist die Energienutzung bei einem Passivhaus von etwa 40 kWh.
Im Vergleich zu einer Wohnung mit einem Heizwärmebedarf von 125 kWh pro Quadratmeter und Jahr betragen die Kosten für die Heizwärme bei einer Wohnung mit 40 kWh nur etwa die Hälfte. Bei Häusern können im Vergleich sogar bis zu 60 % Heizkosten eingespart werden.