10 Profi-Tipps zur Raumgestaltung
Dachschrägen oder schlauchförmige Räume? Wir zeigen dir, wie du dein Zuhause in eine Wohlfühl-Oase verwandelst. Mit nur wenigen Handgriffen kann selbst bei einem niedrigen Budget der Wohntraum wahr werden.
Profi-Tipp 1: Grundrisse optisch erweitern
Beachte beim Einrichten eines Raumes immer die Besonderheiten der Raumstruktur. Vor allem schlauchförmige Grundrisse stellen eine Herausforderung dar. Unser Profi-Tipp Nummer 1: Platziere das Hauptmöbelstück an der Stirnseite des Raumes. In Kombination mit zierlichen, kleinen Möbelstücken lässt sich der längliche Schnitt entschärfen. Das Zimmer wirkt optisch breiter. Auch seitlich angebrachte Spiegel und Decken in einer dunkleren Farbe mit versenkten Leuchten können einen Raum optisch in die Breite ziehen.
Profi-Tipp 2: Multifunktionale Möbel sparen Platz
Möbel mit Doppelfunktion sichern zusätzliche Quadratmeter. Das gilt nicht nur für die altbewährte Schlafcouch. Bereits kastenförmige Couchtische bieten zusätzlichen Stauraum und eignen sich bei verstellbarer Höhe als kleine Esstische. Beim Interieur gilt: Klapp- und Ausziehvarianten sowie Sichtblenden steigern die Alltagstauglichkeit der eher kleineren vier Wände.
Bei Sofas in Familienhaushalten ist sehr zu empfehlen, auf pflegeleichte Modelle zu achten. Ein weißer Bezug ist zwar schön, muss aber auch sehr intensiv gepflegt werden. Ein unbeobachteter Moment, und das Kind hat schon den Saft auf die Polsterung verschüttet. Auch bei Haustieren sind dunkle Möbel mit eventuell waschbaren Bezügen zu empfehlen.
Profi-Tipp 3: Flexibles Interieur wählen
Beim Einrichten kleiner Räume ist Kreativität gefragt. Platz sparen flexible Möbelstücke, wie kleine Sofas oder Sessel, die je nach Bedarf im Raum positioniert werden können. Filigrane Möbel mit schlanken Beinen und Füßen lassen den Raum zusätzlich größer wirken. Bodenkissen und Poufs erweitern die Sitzfläche. In Silber oder Gold gehalten, entsteht orientalisches Flair.
Profi-Tipp 4: Mut zur Mitte
Möbel müssen entgegen aller Vorstellungen nicht immer an der Wand stehen. Eine Sitzecke, die die Mitte des Raumes füllt, lockert das starre Grundmuster auf. Teppiche grenzen die Sitzinsel ab. Dabei kann gerne ein Teppich mit ausgefallenem Muster gewählt werden, sofern die Couch einfarbig gehalten wird. Selbst Ecksofas wirken im Zentrum des Zimmers platziert einladend; vorausgesetzt, die Vorderseite der Möbel blickt zur Eingangstür.
Voraussetzung Nummer zwei: Es ist genügend Platz vorhanden. Zu große Räume können durch einen großzügigen Abstand zu den Wänden optisch verkleinert und damit wohnlicher werden.
Profi-Tipp 5: Große Räume clever aufteilen
Weitläufige Räume gilt es zu unterteilen. Dies geschieht durch unterschiedliche Bodenbeläge, Teppiche oder Raumtrenner. Hier gilt: Große Räume benötigen große Möbel. Für den „roten Faden“ der Bereiche sorgen verbindende Einrichtungselemente. Dies können einheitliche Dekorationen, das gleiche Material oder die gleiche Farbwahl sein. Dadurch wirkt der Raum harmonisch, statt durcheinander.
Profi-Tipp 6: Farbe überlistet tückische Grundrisse
Ist dein Raum länglich, sollten die langen Wände hell, die Querwände in einer kräftigen Farbe gestrichen werden. Denn: lichte Farben lassen Wände optisch zurücktreten. Sanfte Naturtöne ersetzen fehlendes Tageslicht in sonst eher dunklen Räumen. Bei bunten Wänden sollte ein weißer Deckenabschluss sichergestellt werden, um den Raum optisch in die Höhe zu strecken.
Profi-Tipp 7: Hohe Decken optisch senken
Hohe Decken erschweren eine gemütliche Atmosphäre. Die Lösung: das Hauptaugenmerk auf die untere Hälfte des Raumes richten. Dies ermöglichen Querstreifen an der Tapete. Sie ziehen die Raumhöhe optisch in die Breite. Hängeleuchten hingegen senken die Deckenhöhe. Hierfür eignen sich ebenso Lampengruppen, die dezent in ihrer Größe und Höhe variieren sollten, wie extravagante Deckenleuchten.
Profi-Tipp 8: Bewusst Akzente setzen
Farbwahl und Lichtquellen sorgen nicht nur für Gemütlichkeit; beide setzen Akzente. Das Lieblingsmöbelstück lässt sich beispielsweise ideal vor einer farbigen Wand platzieren. Licht-Spots in Regalen richten die Aufmerksamkeit auf ausgewählte Bücher und Accessoires. Darüber hinaus erweitern Lichtquellen optisch die Räumlichkeit. So verleihen zwei Beleuchtungsebenen dem Raum mehr Tiefe.
Profi-Tipp 9: Spitze Winkel füllen
Dachschrägen führen zu „toten Zimmerecken“. Das sind spitze Winkel, die von keinem gewöhnlichen Regal ausgefüllt werden. Wem das Geld für Maßanfertigungen fehlt, sollte auf das Würfelsystem setzen: Regale, die aus Quadraten bestehen und individuell aufgestellt werden können. Zudem lassen sich niedrige Möbel wie TV-Bänke tief unter die Dachschräge schieben und als Stauraum umfunktionieren. So wird gleichzeitig die Raumhöhe intensiviert.
Profi-Tipp 10: Der Alltag bestimmt das Material
Deine Möbel sollten aus dem Material gefertigt sein, das zu deinem Alltag passt. Raues Leder beispielsweise verleiht deinem Zuhause einen Landhausflair, ist jedoch empfindlich und für einen Familienalltag mit Kindern eher ungeeignet. Als Ersatz kann der Mikrofaserstoff Alcantara dienen. Er fühlt sich an wie Leder, ist strapazierfähig und für Sitzoberflächen geeignet.
Die Kraft der Farben
Beruhigendes Blau, energetisches Gelb, harmonisches Grün - je nachdem, welchen Effekt du dir wünschst, spielt die optimale Farbe für Schlafzimmer, Küche und Wohnzimmer eine große Rolle.
- Ländliches Flair mit Grün und Ockergrün: Die Farbe der Natur ist sanft und freundlich, steht für Hoffnung, Harmonie, Sicherheit. Ein heller Ton sorgt für Frische. Ocker bringt südländische Stimmung durch Eigenschaften von Gelb, Orange und Braun. Weiß vermittelt Ordnung, Weite und Sauberkeit. Ein rein weißes Zimmer wirkt eventuell zu steril.
- Modernes Ambiente in Blaubraun: Blau schafft Klarheit, holt die Weite von Meer und Himmel ins Zimmer, steht für Beständigkeit und Ruhe. Es kann auch zu kühl sein. Brauntöne: Die Farben der Erdpalette (von Siena über Umbra bis Rostrot) sind beruhigend, gemütlich, geben Halt, können dunkel zu schwer wirken.
- Junge Wohnung in Rot und Orange: Die Feuerfarbe steht für Leidenschaft, regt zum Handeln an, bringt Aufmerksamkeit, lässt den Blutdruck steigen. Zu viel kann aggressiv machen. Gelb bewirkt gute Laune, holt kreative Ideen und Wärme ins Haus. Es steht für Offenheit und Freiheit, aber auch für Neid. Orange ist die anregende Farbe für Lebensfreude und Optimismus, signalisiert Kontaktfreude und regt den Appetit an.
Das Wohnzimmer als Zentrum des Wohnens einrichten
Das Wohnzimmer ist der Raum, in dem sich die Familie am häufigsten aufhalten wird. Dadurch, dass der Raum mit mehreren Personen gleichzeitig geteilt wird, steht pro Person weniger Platz zur Verfügung. Aus praktischen Gründen sollte das Wohnzimmer deshalb nicht zu sehr vollgestellt sein. Fitnessgeräte finden besser Platz in Schlafzimmern oder im Hobbyraum, für Kinder sollte es eine eigene kleine Spieleecke geben, damit sich das Spielzeug nicht auf den gesamten Raum verteilt. Je nach Größe der Räume empfiehlt sich ein Schreibtisch zum Einklappen.
Das Wohnzimmer sollte so eingerichtet sein, dass sich jeder darin wiederfindet. Ein durchdesigntes Wohnzimmer ist nicht gerade kindgerecht, umgekehrt müssen aber auch genug Ordnungssysteme für Spielsachen vorhanden sein, damit sich die Eltern ebenso wohl fühlen.
Die Wohnung mit einem Planer einrichten
Nicht jeder hat eine gute Vorstellungskraft und kann sich vor Augen führen, welche Möbel sich im eigenen Zuhause gut machen würden. Zum Glück gibt es in den Möbelhäusern eigene Ausstellungsräume mit Gestaltungsvorschlägen. Wer es etwas individueller mag, kann auch eine Einrichtungs-Software verwenden. Indem die Maße für die Räume eingegeben werden, werden konkrete Vorschläge für eine optimale Raumeinteilung gemacht. Insbesondere bei kleinen Räumen kann so viel Platz gespart bzw. mehr aus der Wohnung gemacht werden.
Noch individueller wird es, wenn ein professioneller Planer mit dem Einrichten betraut wird. Die Planer haben zwar ihren Preis, doch wenn sie eine gute Arbeit leisten, sind sie diesen auch wert. Interessenten sollten sich die Fotos für Beispielwohnungen auf der Homepage des Anbieters ansehen und bekommen dann schon einen recht guten Eindruck davon, ob der Planer den eigenen Geschmack treffen wird. Denn eines sollte bei der Einrichtung klar sein: Es werden die Wünsche des Eigentümers und nicht die Ideen des Planers umgesetzt. Dieser kann zwar Vorschläge machen, fühlt sich der Auftraggeber aber übergangen oder bleibt der Planer trotz Ablehnung hartnäckig, sollte ein Beenden der Zusammenarbeit in Erwägung gezogen werden. Denn die Wohnung soll schließlich nicht zu einem Prestigeobjekt des Designers, sondern zu einem gemütlichen Wohnort werden, wo sich der Bewohner häuslich fühlt.