Wenn ein Mieter eine neue Wohnung oder ein Eigentümer einen Käufer sucht, wird meist ein Immobilienmakler beauftragt. Schließlich kennt er sich mit dem regionalen Immobilienmarkt bestens aus. Doch wann lohnt sich ein Makler wirklich? Welche Vor- und Nachteile hat die Zusammenarbeit?
In der Regel besitzen Makler sehr gute Marktkenntnisse in der Region, in der sie tätig sind. Sie wissen, was nachgefragt und angeboten wird. Durch ihre Expertise und Erfahrung sind sie am besten dazu in der Lage, realistische Einschätzungen zur Höhe eines spezifischen Miet- oder des Kaufpreises abzugeben. Zudem kann ein Makler auf bereits bestehende Kontakte oder auf Immobilien in seinem Bestand zurückgreifen und dadurch die Suche nach einem geeigneten Objekt teils deutlich beschleunigen.
Vor allem lohnt sich dann ein Makler, wenn der Auftraggeber unter einem gewissen Zeitdruck steht. Denn hier ist der schnelle und gezielte Marktzugang eines Immobilienmaklers umso mehr gefordert, um das zeitliche Limit einhalten zu können.
Ist beispielsweise ein Käufer auf der Suche nach einem Haus, in diesem er selbst noch Sanierungsarbeiten vornehmen möchte, ist ein Makler dringend zu empfehlen. Denn seine technischen und baurechtlichen Kenntnisse sind hier in besonderer Weise gefragt: Ein routinierter Makler wird bei der Suche nach einer geeigneten Immobilie nicht nur darauf achten, ob das Sanierungsvorhaben des Käufers überhaupt umsetzbar ist, sondern weiß beispielsweise auch über mögliche staatliche Zuschüsse Bescheid.
Trotz der vielen Vorteile, die ein Immobilienmakler bietet, werden immer wieder die teils sehr hohen Maklerkosten kritisiert. Zwar ist es im Regelfall so, dass beispielsweise bei einem Hauskauf die Maklerprovision von Käufer und Verkäufer zu gleichen Teilen getragen wird. Dennoch müssen meist beide Parteien immer noch eine große Summe begleichen.
Grundsätzlich sind die Vermittlungsprovisionen bezogen auf Liegenschaften in Österreich wie folgt geregelt:
Verkehrswert der Liegenschaft | Vermittlungsprovision |
bis zu 36.336 € | 4% des Verkehrswertes |
36.336 € - 48.448 € | feste Provision von 1.453 € |
ab 48.448 € | 3% des Verkehrswertes |
Bei erfolgreichen Vermittlungen von Mietwohnungen werden Maklerprovisionen wie folgt berechnet:
Umstände und Art des Mietvertrages | Maklerprovision |
Unbefristeter oder auf mehr als drei Jahre befristeter Mietvertrag bei Haupt- oder Untermieten von Wohnungen und Einfamilienhäusern | maximal zwei Monatsmietzinse |
ein bis maximal drei Jahre befristeter Mietvertrag | maximal ein Monatsmietzins |
unbefristeter Mietvertrag, wenn Makler zugleich Verwalter der Immobilie ist | maximal ein Monatsmietzins |
Verlängerung des Mietvertrages oder Umwandlung in ein unbefristetes Mietverhältnis | maximal ein halber Monatsmietzins |
Untermiete von einzelnen Wohnräumen | maximal ein Monatsmietszins |
Lohnt es sich also, einen Makler zu beauftragen? Eine pauschale Antwort auf diese Frage gibt es nicht: Je nach Objekt, Region und Auftragsart kann es sinnvoll oder auch unnötig sein.
Tipp: Bevor du einen Makler beauftragst, solltest du dich darüber aufklären lassen, welche Kosten auf dich zukommen. Weiters ist es sinnvoll, die jeweiligen Referenzen des Immobilienmaklers zu studieren. Denn einem guten und erfolgreichen Makler eilt meist auch ein guter Ruf voraus.